06 - Kinktober - Orakel-App

Content Notes

Erinnerung: Eine der Challenges, die in die Geschichte einfließen, ist der Kinktober.

  • BDSM.
  • Nur Vorbesprechung, Absprachen, aber dafür speziellere Kinks.
  • Zubereitet und gegessen werden.

Prompts

  • Schneedecke (#Solarpunktober).
  • Orakel (#Phantastober).
  • Schnitzel (#writetober2021).
  • übertrieben (#Kinktober).

Geschichte

Wir sitzen draußen vor der Holzhütte. Wir, das sind Lua, Lleksah und C. Die anderen sind drinnen, in der warmen Holzhütte. Es ist ein kinky Wochenende mit viel Experimentierfreude, zu dem wir uns hier zusammengefunden haben. Aber Ponyplay – was die anderen gerade drinnen als längere Session ausgesucht haben – ist einfach nicht ganz unser Ding, also entspannen wir draußen, in der Dunkelheit unter klarem Sternenhimmel. Die Schneedecke ist um die kleine Grillschale herum geschmolzen, die uns Wärme spendet. Darunter befinden sich von gelblichen Grünzeug überwucherte Pflastersteine. Weiter außen um uns herum ist Wald. Sehr viel Wald.

Wir haben uns überlegt, ob wir in den Wald spazieren wollen, für einen Extra-Gruselfaktor. Aber Lleksah kommt auf eine bessere Idee: Ponyplay ist nicht unser Kink, Gruseln ist es auch nicht richtig, vielleicht sollten wir einen Kink auserkiesen (ja, das ist ein korrektes Wort, der Präsens von auserkoren, wobei wir nicht wissen, ob wir es hier richtig verwenden), der uns entweder mehr, oder absurd wenig zusagt, sodass wir ihn ausprobieren wollen. Lua schlägt ein Orakel vor.

Ein Orakel ist etwas besser als ein Zufallswortgenerator. Sogar noch besser als einer, der auf ein bestimmtes Wortspektrum beschränkt ist. Ein Orakel spuckt ein Wort aus, abhängig davon, was wir vorher tun, was wir dem Orakel über uns Preis geben. Und zwar in Form von Subtext. Das geht so:

Lua legt den feuerfesten Taschenrechner, auf dem die Orakel-App läuft, in das kleine Feuer in unserer Mitte. Es filmt und belauscht uns und verarbeitet die Daten anonym für das Ergebnis. Wir sind einverstanden. Wir bewegen uns darum herum, vielleicht in einer Art Tanz. Versuchen mit unseren Körpern und Bewegungen etwas auszudrücken, an die Oberfläche zu bringen, was in uns verborgen ist. Wir sind allerdings auch sehr albern und kichern viel. Dann murmeln wir Worte ins Feuer, in selbst erfundenen Sprachen, eigentlich mehr Laute. Auch dabei kichern wir. Und dann setzen wir uns wieder ruhig auf die kleinen Holzstümpfe, die im Schnee um die Grillschale aufgestellt sind.

“Schnitzel.”, sagt das Orakel.

Wir schnauben und lachen los. Kriegen uns eine Weile nicht mehr ein.

Zeitgleich fangen Lua und C an zu reden. “Das ist bestimmt wegen unserer Albernheit. Wollen wir neu probieren?”, fragt Lua. “Ich wäre gern das Schnitzel.”, sagt C.

Als C realisiert, was Lua gesagt hat, wird C sehr heiß. Und senkt den Blick.

“Übertreibst du mit der Albernheit oder wärest du wirklich gern ein Schnitzel.”, fragt Lua vortastend.

C antwortet nicht gleich. C ist auf einmal sehr nervös. Und steckt damit das Wir an. Unsere Stimmung ändert sich, von diesem kreativen, albernen Suchen zu einer, in der C sprechen kann. Die ernst genug dafür ist.

“Ich habe euch, glaube ich, noch nie von dem Fetisch erzählt.”, gesteht C. “Ich stehe auch darauf, zubereitet und gegessen zu werden. Letzteres im Spiel versteht sich.”

“Und zum Zubereiten gehört eine Pannade?”, fragt Lua neugierig. “Sollten wir uns Sägespähne holen, deinen Körper in Schnee kühlen und anfeuchten und dich damit panieren?”

C fühlt, wie C rot wird. Und nickt. “Wow.”, murmelt C.

Lua grinst breit und wohlwollend. Und erwartend. “Ist nicht mein Fetisch, aber ich hätte Spaß daran.”

“Ich mag eigentlich sehr gern Essen zubereiten.”, überlegt Lleksah. “Ich mag, sie besonders schön herzurichten. Das Auge isst ja mit. Klingt das für dich passend?”

“Sehr!”, sagt C. “Genau das ist der Reiz daran. Für andere zum Genuss hergerichtet zu werden. Als maximal genießbares Kunstwerk.”

Lleksah freut sich. “Nicht sexuell bei mir, aber ich hätte da auch Lust zu. Über wieviele Details sollten wir vorher noch besser geredet haben?”

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