18 - AprilKink 2023 - Vernaschen (Ærenik 2)

Content Notes

  • BDSM.
  • Domination/Submission.
  • Vore, Candy Gore, Kanibalismus.
  • Essen.

Geschichte

“Magst du Kuchen?”, fragte Freden.

Ærenik legte wieder einen ihrer hübsch lackierten Fingernägel an die eigene Lippe. “Das klingt interessant. Ein Fetisch mit Kuchen essen. Oder Kuchen angucken? Oder ihn gestalten? So viele Optionen! Ich habe mal von einer Person gehört, deren Fetisch es war, mit Glasur eingespachtelt zu werden. Ist es das? Sind es Essgeräusche?”

“Nee, letztere nicht.” Freden kicherte nervös. Ja, vii war überraschend nervös. “Also, sie dürfen dabei auch passieren. Moment, lass mich sortieren.” Freden sortierte sich zunächst selbst auf vis Sessel. “Alle anderen, äh, Dinge klingen ganz gut.”

Ærenik grinste mit jeder von vis Verhedderungen mehr. “Du bist äußerst cute, weißt du das? Wie du so herumdruckst.”

Freden fühlte ein heißes Gefühl im Gesicht. Aber dann gab vii sich einen Ruck. “Ich habe einen Vore-Fetisch, den ich noch nicht ausgeforscht habe.”

“Vore hieß fressen oder gefressen werden, richtig?”, erkundigte sich Ærenik.

Freden nickte. Vii wunderte immer wieder, wie verbreitet der Fetisch war, aber wie viele Leute in der Fetisch-Szene ihn gleichzeitig nicht sicher kannten. Kein abschätziges Wundern, eher ein wissenschaftliches neutrales.

“Wirst du lieber gefressen oder frisst du lieber?”, fragte Ærenik. “Ich würde auch submissiv spielen, auch wenn es mir schwerfällt. Aber das ist drin. Wollte ich nur klarstellen.”

Freden lächelte und schüttelte den Kopf. “Ich mag zwar beides, aber irgendwie wenden sich mehr submissive Personen an mich. Also wähle ich zum Ausgleich selbst eher aus, submissiv zu spielen.” Vii räusperte sich absichtlich verlegen. “Und in dem Spiel, das ich austesten möchte, geht es mir auch speziell um eine bestimmte Art von Gefressenwerden.”

“Angesichts der Frage, die du am Anfang gestellt hast, vermute ich, dass du gern ein Kuchen sein willst.” Ærenik unterdrückte deutlich erkennbar ein Lachen.

Freden nickte. Vii fühlte sich durch das fast hervorgebrochene Lachen nicht abgewertet, vielleicht sogar im Gegenteil: Ærenik schien Freude daran zu haben. “Ich würde gern irgendwie zubereitet werden, aber das muss nicht lange dauern. Das ist zum Einstimmen”, erklärte vii. “Es soll zur Folge haben, dass ich mich nicht bewegen kann. Die Virtualität soll mich dann in meiner Kuchenform fixieren. Zum Beispiel in einem Schneidersitz mit geradem Rücken.”

“Ist Mimik erlaubt?” Mit einem Mal war Ærenik ernster. Eine lockere Ernsthaftigkeit, die zum Abklären da war.

“Das wäre okay.” Unwillkürlich fuhr Freden sich mit einer Hand übers Gesicht, um die eigene Mimik zu erfühlen. Und entspannte bei der Gelegenheit ein paar Muskeln, die das nicht sehr freiwillig taten. “Jedenfalls möchte ich, dass du mich dann genüsslich aufisst, wie einen Kuchen, den du sehr genießt.”

“So mit Abbeißen?”, versicherte sich Ærenik.

Freden nickte und merkte dabei, dass vii zitterte. “Wobei du beim Beißen den Widerstand von einem festen Kuchen spürst, nicht den von Fleisch. Und ich auch eher weichen Druck und keinen Schmerz. Aber wir sehen dabei jeweils, dass Teile von mir abgebissen werden, und unter meiner Haut Kuchenstruktur ist. Du darfst dir den Kuchentyp gern aussuchen.”

“Also du siehst außen nach dir aus, wie diese unglaublich echten Kuchenkunstwerke, die aussehen, als wären sie gar kein Kuchen, aber dann kann wesen sie anschneiden und innen ist brauchbar weicher, oft geschichteter Kuchen?” Ein Lächeln huschte über Æreniks grüblerisches Gesicht.

“Genau.” Freden atmete tief durch. “Das würde ich schon lange gern spielen. Aber ich weiß, dass ich es irgendwo abbrechen werde, spätestens, wenn mein Kopf vom Körper getrennt wird. Vielleicht aber schon viel früher. Und ich weiß nicht, wie es mir damit gehen wird. In meiner Vorstellung löst es was aus, was ich unbedingt fühlen will.”

“Krasser Wunsch!” Ærenik lehnte sich wieder im Sessel zurück. Die Stirn entrunzelte sich.

“Ja, das ist wohl ein krasser Wunsch”, sagte Freden. “Wenn er dir zu extrem ist, suche ich nach was anderem. Sag das gern frei heraus! Du schuldest mir nichts.”

“Nee, ich bin hier für das Krasse. Ich mache das schon.” Ærenik lächelte überraschend sanft. “Ich bin eigentlich sogar sehr dankbar, dass du dich nicht zurückhältst. Ich habe viel mehr Lust auf was Extremes, Seltsames, als auf irgendwas, was ich schon halbwegs kenne, oder wozu ich leichter Gelegenheit bekäme. Und wenn es brauchbar klappt zwischen uns und du wieder einmal einen so extremen Wunsch haben solltest, wende dich gern an mich!”

“Wow”, machte Freden. Diese Person war überwältigend.

“Nun, da das geklärt ist, vielleicht ein paar Details?”, fragte Ærenik, fuhr aber, ohne eine Antwort abzuwarten, einfach fort: “Ich denke, ich würde dich in einer Virtualität in einen Personen-großen Lebensmitteldrucker verfrachten und…”

Freden unterbrach sie: “Warte. Ich würde gern so wenig Details wie möglich vorher besprechen. Ich möchte am liebsten, dass du dir was ausdenkst und dann einfach tust, mit der Zielsetzung, dass es für mich immersiv wird, aber vor allem, dass du dabei das Gefühl hast, einen Kuchen zu essen, und mich auf diese Art genießt.” Freden merkte, wie vis Körper auf diese Bitte hin bereits reagierte. Mit einer inneren Weichheit, Verletzlichkeit, dem Gefühl, sich nicht mehr selbst zu gehören. Irgendwas zerfaserte in viiv. Es war jetzt schon krass. “Den Rest darfst du frei nach deinen Wünschen gestalten. Ich möchte, dass mit mir einfach getan wird. Ich möchte”, fügte vii hinzu, “dass du mich quasi liebst wie einen Kuchen. Deshalb fragte ich, ob du Kuchen magst. Ich möchte, dass du mich so wahrnimmst, mit derselben Liebe, die kuchenliebende Leute wirklich gutem, seltenem Kuchen entgegenbringen.”

Ærenik lächelte fein und nickte. “Okay, dann gestalte ich einfach”, sagte sie. “Wobei, mir ist schon wichtig, kurz durchzusprechen, wie der Abbruch eingeleitet wird, und wie wir dann verfahren.”

“Ich sage ‘rot’, oder, wenn ich nur etwas anders haben will ‘gelb’. Letzteres ist unwahrscheinlich. Wenn ich ‘rot’ sage, bin ich automatisch wieder ganz und habe Bewegungsfreiheit”, erklärte Freden.

“Gut, dann richte ich das so ein”, versprach Ærenik.

Freden nickte und realisierte etwas, was viiv bis gerade noch nicht ganz klar gewesen war: Dass Ærenik die Virtualität gestaltete, also auch alle Opt-Outs einbaute, abgesehen von der Notfallgeste, die immer funktionierte. “Wenn mir alles zu viel wird, benutze ich die Notfallgeste und verbringe ein paar Minuten im Outernet. Ich komme noch einmal zurück. Oder schicke dir wenigstens eine Nachricht, wenn nicht. Ich erwarte nicht, dass du wartest.”

“Ich warte!” Ærenik sprach nicht laut, aber mit einer Überzeugung, die jegliche Dominanz in den Schatten stellte. Sie bestimmte das.

“Ich weiß.”