June T. Michael - Gefangen zwischen Eis und Feuer

"Gefangen zwischen Eis und Feuer" von June T. Michael ist ein Fantasy-BDSM-Roman, in dem drei Frauen miteinander eine Beziehung anfangen. Durchaus vielfältiges BDSM ist Teil des ganzen Buches, besonders auch Themen wie Konsens, After Care, Verhütung. Neben diesem Kernthema geht es aber auch eine Menge um Selbstreflektion, oder um Eindrücke der Umgebung - für den Hauptcharakter Fenia ist Erytan ein fremdes Land - und spielerisches Miteinander. Ich habe mich in der Welt und zwischen den Charakteren sehr wohl gefühlt. (Homepage, twitter).

Fenia ist Switch, aber spielt im Buch hauptsächlich submissiv. Zugleich weiß sie oft sehr genau, was sie will, äußert klare Wünsche und fordert Respekt unmissverständlich ein. In der Vergangenheit hatte sie schlimme Erfahrungen gemacht, die nicht Teil des Buches sind, aber teils aufgearbeitet werden und Selbstwertgefühl-Einbrüche verursachen. All dies passt ohne Widerspruch in diesen einen Charakter, sodass hier ein realistisches, respektvolles Bild einer Person mit Trauma-Verarbeitung, Selbstrespekt und Raum für sich aufgezeigt wird. Das Dreiergespann ist voller Liebe und Fürsorge. Dazu gehört in Decken einwickeln, verarzten, kuscheln, zuhören.

Die Geschichte spielt in Erytan, einem Land, in dem BDSM und Polyamorie gelebter Teil der Kultur ist. Fächer haben in dem Kontext zum Beispiel eine Aussage, von der Kinks (vielleicht nicht alle) einer Person abgelesen werden können. Ich finde oft besonders interessant, wenn in Fantasy-Welten mit kulturellen Regeln gebrochen wird, die viele Menschen für selbstverständlich halten, und was sich daraus ergibt. Ein weiterer Fantasy-Aspekt ist Eis- und Feuermagie, die an manchen Stellen eine Rolle spielt.

Zu diesem Review schreibe ich keine getrennten Content Notes. Diese sind im Buch und auf der Seite für Content Notes zum Werk sehr ausführlich.

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