13 - AprilKink 2023 - Spiel mit dem Feuer (Mauk 1)

Content Notes

  • BDSM.
  • Vore, Verschlungen/Gegessen werden - Nachgedanken.
  • Kontrollverlust.
  • Befehle.
  • Wachs Play.

Geschichte

Das war alles sehr schön gewesen mit Marim. Er hatte Freden dann auch noch verschlungen. Freden mochte ohnehin schon dieses Gefühl, von weichem Körpergewebe eingezwängt zu sein (hineinspielte auch, dass vii sich gern nicht wehren konnte), aber Marim war außerdem so ausgesprochen zärtlich. Wow einfach.

Freden hatte sich am Ende getraut, ihn zu fragen, ob er vielleicht eine längere Sache mit viiv daraus wachsen lassen wollte. Visetwegen auch ohne Vore, ohne Verschlingen, einfach kuscheln mit der Portion ungehemmter Leidenschaft vom Anfang. Denn das hatten sie zum Ausklingen auch noch eine Weile getan.

Aber Marim hatte abgelehnt. Nun, nicht völlig. Marim meinte, ein paar Sessions wären wohl noch fein, aber für eine ausgiebige Beziehung hätte er derzeit in seinem Leben keinen Raum.

In dem Moment war es Freden damit sehr gut gegangen. Vielleicht machte vis Psyche das, um es Personen wirklich leicht zu machen, ‘nein’ zu sagen. Wenn sie keine negativen Gefühle damit auslösten, fiel es vielen leichter, etwas abzulehnen. Aber ein paar Stunden später, als Freden im Outernet unter der Dusche gestanden hatte, hatte vii die Enttäuschung nachgefühlt. Ein wenig.

Der nächste Morgen brachte neue Gedanken, aber ganz weg war das Sehnen nicht. Vii überlegte, einfach zu schauen, ob sich im Dating-Gemeinschaftsraum eine Session ergeben würde, die die frischen Erinnerungen etwas ausblassen würden, sodass sie am Ende nur noch schön und nicht mehr gespickt mit einer Prise Wehmut wären. Aber als vii nach der Kleiderwahl (ein schwarzes Oberhemd mit feierlichem Kragen und ein schwarzer Spitzenrock mit grauen Hosen- oder viel mehr Rockträgern) den Dating-Gemeinschaftsraum betrat, entdeckte vii ausgerechnet sie.

Mauk. Da saß sie und es traf Freden mit Wucht. Sie hatten sich eine Weile nicht gesehen.

Mauk war ein hochgewachsener Lobbud, nicht gerade schmal, kräftige Oberarme, die sie immer eher betonte als verbarg, und sie trug seit jeher eine Glatze. Freden mochte ihr Äußeres sehr, aber auch ihre ganze Art. Eigentlich.

Ihr Blick wanderte durch den Dating-Gemeinschaftsraum. Freden wurde heiß, schon bevor er viiv unweigerlich fand und fixierte. Vii schritt näher auf sie zu. Ein Gespräch, vielleicht nur ein kurzes, wäre sicher sinnvoll. Vii fühlte sich merkwürdig, – wie lange es doch brauchte, diese zwanzig Schritte zu ihr zu gehen, nicht zu rennen, nicht zu schleichen, und an ihrem Tischchen stehenzubleiben, an dem sie in einen weichen Sessel zurückgelehnt saß, jede vis Bewegungen aufmerksam mit dem Blick folgend.

“Ich nehme an, dass du nicht meinetwegen hier bist?”, brachte Freden hervor.

Mauk schluckte. Ihr großer Kehlkopf (den sie selbst sehr mochte) bewegte sich dabei auffällig. “Doch schon.”

“Möchtest du einfach reden?”, fragte Freden als nächstes. Noch zögerte vii, sich zu setzen. Es war nicht so, dass vii Mauk nicht gemocht hätte oder ein Gespräch mit ihr unangenehm empfunden hätte. So war das nicht.

“Nein, ich bin deines Angebots wegen hier.” Ihre Stimme rann angenehm tief durch Fredens Rücken. “Aber daraus, dass du das so fragst, schließe ich, dass das nicht in deinem Sinne ist. Richtig?”

“Wir hatten abgemacht, dass wir nicht mehr erotisch miteinander interagieren wollen. Und auch nichts, was da zu dicht drankommt”, erinnerte Freden. “Aber daraus, dass du das Anliegen vorbringst, schließe ich, dass du dir darüber Gedanken gemacht hast und einen wichtigen Grund, etwas in der Richtung trotzdem zu erfragen?”

Mauk nickte langsam. Sie lächelte nicht. “Das habe ich. Und natürlich verstehe ich, wenn du mit mir nicht einmal darüber reden möchtest, ob meine Anfrage für dich safe genug sein könnte.”

Freden haderte nur noch Momente. Vii mochte Mauk eigentlich. Vii seufzte und setzte sich ihr gegenüber in den Sessel, merkte dabei selbst, dass vii viel verkrampfter war als sie. Ob das so eine gute Idee war? “Erzähl. Aber lass mir Zeit mit meiner Entscheidung.”

“Als ob du gut darin wärest, dir Zeit für Entscheidungen zu nehmen, wenn es um kinky oder BDSM-Spiele geht.” Nun grinste Mauk doch.

“Zwing mich, mir Zeit zu nehmen.” Wie albern. Ihr einen Befehl zu geben, vii dazu zu zwingen, sich zu überlegen, ob ein Spiel mit ihr drin war. Das war doch bereits ein Spiel mit Befehlen.

Mauk grinste noch eine Spur mehr. “Sehr wohl”, raunte sie mit der sanftesten aller Intonationen.

Zu spät. Vielleicht hätte Freden weggehen sollen. Vii spürte das Sehnen im ganzen Körper. Schloss die Augen, atmete, lehnte sich zurück, legte die eigenen kühlen Hände ins Gesicht. Es ging wieder. “Ein Spiel mit dem Feuer oder so”, murmelte vii. “Mein Problem, würde ich sagen, wenn ich dich nicht wegschicke. Bitte erzähl möglichst sachlich, worum es geht.”

“Es… geht tatsächlich um ein Spiel mit Feuer. Ich wurde gebeten, eine Fanfiction über Wachs Play zu schreiben”, sagte Mauk. Sie sprach tatsächlich vollkommen sachlich. “Und ich bräuchte Erfahrungen. Ich will einfach nur wissen, wie es sich anfühlt. Wir müssten uns dafür nicht einmal berühren.”

“Und dafür findest du keine andere Person?” Freden ließ die Augen vorsorglich geschlossen.

“Klar, unzählige”, bestätigte Mauk. “Aber keine Person, mit der ich darüber so reden könnte wie mit dir. Ich würde gern meine Sinneseindrücke genau beschreiben. Ich vergesse sie sonst. Du kennst mich.”

“Ja, ich kenne dich.” Und wie vii sie kannte. Es wäre keine gute Idee gewesen, sich nun allzu sehr auf Erinnerungen einzulassen.

“Und ich habe Hemmungen, auf eine fremde Person mit dem Anliegen zuzugehen: Hey, ich will dieses kinky Spiel spielen, aber vor allem, um darüber authentisch schreiben zu können”, ergänzte Mauk.

“In welche Richtung?” Freden ließ die Finger vom Gesicht sinken und blickte sie wieder an. Sie saß ganz harmlos da.

“Eigentlich beide, aber eingewachst zu werden ist für mich relevanter, weil ich diese Perspektive schreiben soll”, sagte Mauk. “Es ist natürlich auch hilfreich, zu wissen, wie die Person fühlt, die nicht Perspektive hat, aber da würde mir auch reichen, wenn du es beschreibst.”

Freden stellte sich vor, wie sie vor viiv auf einem Bett läge, flackernder Kerzenschein, nackter Oberkörper. Wie vii Wachs auf ihren Rücken tropfen würde. Es ging eigentlich. Das müsste gehen. “Noch irgendwas?”

Mauk schüttelte den Kopf. “Wenn du magst, schränk dabei irgendwelche Wahrnehmungssinne von mir ein. Damit ich mich noch besser nur auf das Gefühl des Wachses fokussieren kann. Aber ich will es dir nicht schwerer machen.”

Freden lächelte. “Das sollte gehen.”

“Zu wie viel Bedenkzeit zwinge ich dich denn jetzt?” Mauk nahm einen Fuß mit auf den Sessel, um einen Arm auf dem Knie abzulegen, um dann darauf wiederum den Kopf zu platzieren. Dabei rutschte ihr enges, schwarzes Kleid die Beine hinauf und zeigte mehr von der stramm sitzenden Strumpfhose.

Freden mochte die Haptik sehr, das weiche Gewebe in der Wollstrumpfhose. “Hast du deine Kleidung für mich gewählt.”

“Ich trag die auch einfach so gern!” Aber Momente später schien sie sich zu besinnen und nickte verlegen. “Schon, ja. Es tut mir leid.”

Freden zögerte Momente, nur. “Ein Spiel mit dem Feuer also.”