Elemente

As hätte nun einfach hier am Tresen verweilen und Flammenfinger beobachten können, wie sey geschäftig durch die Dramaturge wuselte, Leute an den Tresen mitnahm, sie zum Beispiel motivierte, vielleicht auch einmal etwas aufzuführen. Sey machte dabei keinen Druck. Meistens. Bis auf bei einer Person, der Flammenfinger sehr streng gegenüber war, aber vielleicht war das so ein Spiel wie zwischen ihnen vorhin. Mirash konnte nicht leugnen, Flammenfinger sehr sympathisch zu finden, aber auch ein wenig unheimlich. Vielleicht manipulativ. Vielleicht nicht in einer schlimmen Weise. Flammenfinger war gut darin, mit Stimmung anzustecken. Vielleicht beschränkte sich das Manipulieren auf eben dies.

Aber Mirash überlegte sich stattdessen, eine weitere freiwillige Person für ein Gespräch zu finden. Es schien schließlich ein soziales Spiel zu sein. Mirash machte soziale Interaktion durchaus Spaß, auch wenn sie as sehr anstrengte. Aber in Spielen mit vielen Leuten war es meist möglich, sich aus Gruppen zurückzuziehen, sobald es unangenehm wurde. Das reduzierte die Angst und machte es zu einem Feld, in dem as sich ausprobieren konnte.

Mirash blickte sich im Raum um, der inzwischen brechend voll war. Mirash nutzte eine Filterfunktion in Spielen für die Akustik, die automatisch Stimmen, die weiter weg waren, herunterregelte. Ohne so etwas hätte Mirash die Situation vermutlich zu stressig gefunden und wäre innerhalb kürzester Zeit zu müde gewesen, um weiter teilzuhaben. Leute standen und saßen überall, manche umarmten sich, tauschten Gegenstände oder unterhielten sich angeregt.

“Hat jemand von euch diesen Schild gedroppt? Ich habe auch das Schwert dazu gesammelt, aber beim Tresen abgegeben!”, schrie eine Person durch den Raum, die sich dazu auf einen Tisch stellte. Sie rief es ein zweites Mal.

“Hier, ich! Oh!”, antwortete eine andere Person von der anderen Seite des Raums überrascht und schlängelte sich erfreut durch die Menge zu der Person auf dem Tisch. Mirash beobachtete, dass sie beide die gleiche Farbe trugen. Nicht Transformation. An die weitere Farbkodierung erinnerte sich Mirash nicht mehr.

Wo schon einmal jemand auf einem Tisch gestanden hatte, beschloss Mirash dasselbe zu tun, um eine Übersicht zu bekommen. As kletterte auf den Tresen, was gar nicht mal einfach war, weil er relativ glatt und hoch war. Von dort aus blickte as in die Menge, ob ihm irgendeine Person bekannt vorkäme. Vage hoffte as, sainen Geleitschutz wiederzuerkennen. Aber das war wegen des vorherigen Blendens ziemlich unwahrscheinlich.

Das war der Moment, in dem Mirash das erste Mal die Idee kam, dass das Blenden Absicht gewesen sein könnte. Blenden ordnete Mirash am ehesten Optik zu. Aber der Begleitschutz hatte zu Transformation gehört. Der Begleitschutz hatte as in die Dramaturge gebracht und gesagt, dass dies ein sicherer Raum wäre. Flammenfinger gehörte nicht zu Optik, aber konnte Dinge mit Optik. Vielleicht gehörten sie zusammen.

Vielleicht erfand Mirashs Vorstellungskraft hier aber auch abstruse Intrigen, weil dies ein intrigenreiches Spiel war. As könnte eigentlich überhaupt nicht gut welche erkennen, und sah deshalb manchmal überall welche. Eigentlich war das bisher nur so stark in Romanen, Filmen oder Spielen mit Story gewesen, wenn Mirash versucht hatte, zu raten, wer die Charaktere mit üblen Motiven wären. Hier handelte es sich um reale Personen, die einfach herumspielten, nicht Teil des Spiels waren. Das war neu.

Mirashs Blick blieb schließlich das vierte Mal bei der Person hängen, die sich vorhin erkundigt hatte, ob jemand von ihr Bogenschießen lernen wollen würde. Mirash sprang vom Tresen und näherte sich ihr. Die Person trug ein schwarzes, schlichtes Oberhemd, einen schwarzen, kurzen Spitzenrock und dunkelgraue Strumfphosen und Hosenträger – oder viel mehr Spitzenrockträger. Auf den Manschetten erkannte Mirash ein aufgesticktes, hellgraues Symbol, das entfernt an eine verzierte Uhr erinnerte. Zeit, riet Mirash.

“Du darfst dich ruhig dazusetzen, wenn das deine Frage ist.”, sagte die Person.

“Ich schätze, ich habe gestarrt. Das tut mir leid.” Mirash mochte, dass das Begrüßungsgefloskele ausblieb. “Zeit?”

“Zeit.” Die Person lächelte kurz. Sie trug keinen Hut. Die schwarze Spitzenmaske überdeckte das Gesicht bis zur Nasenspitze. Die Schnüre, mit denen sie an den Kopf gebunden war, brachten die Frisur etwas durcheinander. Im Vergleich zu den anderen hier wirkte sie allerdings weniger zerfleddert.

“Hast du draußen nicht mitgekämpft?”, fragte Mirash. “Und überhaupt: Ist es in Ordnung, wenn ich dich mit Fragen bewerfe?” As wollte eine Antwort auf die Frage abwarten, bis as sich setzte.

“Ich finde Fragen in Ordnung, aber ich bin auch nicht so der Smalltalk-Typ. Vielleicht bin ich kurz angebunden. Das ist nicht böse gemeint.” Die Person machte eine einladende Geste mit der Hand.

Mirash setzte sich. Der Holzstuhl wirkte etwas desolat. Mirash rutschte absichtlich darauf herum, um ihn zu stresstesten. Besser einkalkuliert am Anfang damit zusammenbrechen, als irgendwann mitten im Gespräch überraschend. Zwischen ihnen auf dem Tisch stand eine unentbrannte Kerze. “Du suchst nach einer Person, der du Bogenschießen beibringen kannst, richtig?”

Die Person verzog den Mund zu einem etwas dauerhafteren Lächeln. “Ja. Möchtest du Bogenschießen lernen?”

“Ich bin noch nicht sicher, aber warum nicht.”, antwortete Mirash. “Ich bin neu im Spiel und lerne es von innen kennen. Ich habe mich im Vorfeld nicht über Spielmechaniken informiert und weiß nun ein paar von Flammenfinger. So viel, wie da draußen geschossen wurde, vermute ich, dass Bogenschießen ein guter Skill ist.”

“Definitiv.”, antwortete die Person. “Wobei Bogenschießen auch nicht Bogenschießen ist. Ich würde gern Schießen mit Langbogen skillen. Das ist so eine klassische Fernkampftechnik. Ich bin auch noch ziemlich am Anfang.”

Mirash nickte lediglich. As fiel auf, dass die Person die erste Frage noch nicht beantwortet hatte. Weil as nicht wusste, was as zum Thema Schießen konkret fragen sollte, überlegte as, die Frage zu wiederholen, aber bog dann spontan gedanklich woanders ab, weil as das Bedürfnis verspürte, sich vorzustellen. “Wie ist das in diesem Spiel mit Namen? Mir haben sich zwei Personen vorgestellt und eine nicht. Gibt es dazu eine Art Regelset? Was ist üblich?”

“Flammenfinger hat sich bestimmt vorgestellt. Sey stellt sich allen vor.”, sagte die Person. Das war zwar keine Antwort, aber sie fügte hilfreicher Weise hinzu: “Ich bin Zeitkick. Pronomen sie, ihr, ihr, sie.”

“Flammenfinger hat sich vorgestellt, das stimmt.”, bestätigte Mirash. “Sollte ich mich jetzt vorstellen?”

“Du kannst das halten, wie du willst.”, antwortete Zeitkick, vielleicht eine Spur harsch. “Ich fände das eine nette Geste.” Zeitkick wand sich auf ihrem Stuhl ein wenig herum und fügte leiser hinzu: “Offen gestanden hatte ich deine Nachfrage so aufgefasst, dass du gern wolltest, dass wir uns einander vorstellen und würde mich unbehaglich fühlen, wenn du es nicht tust. Du hast das natürlich nicht direkt gesagt, aber du musst schon zugeben, dass es klar ist, dass das so rüberkommen ist, oder?”

Mirash fand das nicht so klar. Aber as war auch gewöhnt daran, dass diese Probleme bei Kommunikation zwischen ihm und anderen auftraten und beschloss, in Zukunft mit Zeitkick möglichst klarer zu kommunizieren. “Ich bin Mirash.”

Zeitkick atmete auf. “Wenn wir ein Lern-/Lehrverhältnis anfangen möchten, dann ist es ohnehin gut, wenn wir unsere Namen kennen.” Sie sortierte die lockigen, dunkelrotbraunen Haare in den Nacken und rückte näher an den Tisch. “Ich hatte mir jedenfalls schon fast gedacht, dass Flammenfinger uns nicht sofort zusammenbringen würde.”

Mirash lächelte vorsichtig. “Warum?”

“Sagen wir: Flammenfinger hat gern Dinge im Griff.”, erklärte Zeitkick. Sie lächelte dabei überhaupt nicht. “Ich möchte nicht schlecht über Leute hinter deren Rücken reden.”

“Das verstehe ich.” Mirashs Blick wanderte abermals zur Kerze. As stellte sich vor, wie Flammenfinger vorbeikommen und sie anzünden würde. Dann fiel ihm ein, dass Flammenfinger mit Illusionen von Feuer keine Kerzen anzünden können würde. As blickte wieder auf in Zeitkicks halb verdecktes Gesicht. “Es war vom Anfang noch eine Frage offen.”

“Welche?”, fragte sie.

“Ob du draußen nicht mitgekämpft hast.”, erinnerte Mirash.

“Ah!” Zeitkick nickte. “Nicht viel. Nur ein bisschen Selbstverteidigung, um von der Zeitbasis hierher zu kommen. Ich bin zu spät gejoint, sonst wäre ich schon vor der Kampfzeit in die Dramaturge gekommen.”

“Kämpfst du nicht gern oder geht es um diesen Kampf?”, fragte Mirash.

“Es geht um diesen Kampf.” Zeitkicks Blick wanderte ein paar Momente abgelenkt Richtung Bühne.

Mirash wandte sich ebenso um. Inzwischen brannten dort mehr Fackeln und einige Personen rückten dort Bühneneinrichtung zurecht.

“Das sinnlose Gekloppe ist nicht so meins.”, fügte Zeitkick hinzu. “Ich mag meine Ressourcen gern für die Eroberungen schonen. Ich weiß nicht, wieviel du schon weißt, worum es hier eigentlich geht.”

“Nicht so viel.”, gab Mirash zu.

“Gleich fangen die Vorstellungen an. Ich trete im letzten der fünf Slots auf. Daher bin ich ab nun ein bisschen nervös.”, erklärte Zeitkick. “Aber wenn du magst, kann ich dich hinterher ein bisschen einführen. Ich bin eher nachtaktiv, ich weiß nicht, wie das bei dir ist.”

“Chaotisch.” Wie die Ziege, dachte Mirash. Außerdem bemerkte as innerlich spielerisch genervt, dass as schon wieder an eine Person geraten war, die nun zu abgelenkt für komplexere Gespräche war. Auf der anderen Seite war es eben ein Ort, an dem es schon Pläne gab. Da war klar, dass Mirash sich da in Vorhandenes einfügen müsste.

“Willst du dir das Schauspiel ansehen?”, fragte Zeitkick.

Mirash nickte. “Gern! Es hieß, dass alle fünf Elemente vorgestellt werden und ich für mich entscheiden kann, welches das coolste ist.”

Zeitkick lachte kurz auf. “Zeit, wenn du mich fragst.” Sie schmunzelte. “Ich bin wohl voreingenommen.”

“Das ist ja nicht schlimm.” As machte sich einen Moment Gedanken, ob Flammenfinger ihm voreingenommen vorgekommen war. Eigentlich gar nicht. Trotz der vielen Flammen. Das war allerdings kein Hype auf Optik gewesen, sondern einfach ein bisschen Show.

“Rück doch zu mir herum, dann siehst du besser und muss dich nicht so verrenken.”, lud Zeitkick ein.

Mirash folgte dem Vorschlag. Der Tisch war auf der anderen Seite nicht sehr breit, sodass es sich zunächst seltsam anfühlte, dass Zeitkick am Tisch saß und Mirash nun daneben. Aber das Gefühl löste sich bald auf. Mirash hatte ein Stühlerücken im ganzen Raum eingeleitet. Innerhalb kürzester Zeit saßen die meisten Leute der Bühne zugewandt. Vorn setzten sich Personen auf den Boden. Hinten standen ein paar zwischen Sitzgruppen von Leuten, die das Theater weniger zu interessieren schien, die in ihren Sitzgruppen sitzen blieben und sich weiter leise unterhielten.

Dann begann die Vorstellung. Als erstes betraten vier Personen die Bühne, in Schwarz mit dunkelgrünen Farbeinsätzen.

“Kräfte.”, informierte Zeitkick leise neben Mirash.

“Danke!”, flüsterte Mirash zurück.

“Die schwächste und größte Gruppe.”, fügte Zeitkick hinzu.

Mirash wandte ihr abrupt den Blick zu. “Was?”

“Nicht böse gemeint.”, erklärte Zeitkick beruhigend. “Kräfte skillt sich einfach vergleichsweise schnell, aber das Element ist nicht sehr mächtig. Entsprechend lernen es Leute, die nur gelegentlich mal spielen. Es bildet sich eine große Fraktion mit viel Fluktuation, die sich vor allem durch ihre Menge anderen Fraktionen entgegensetzen kann. Das ist ja nichts per se Schlimmes.”

Mirash blickte zurück zur Bühne. Was sie dort allerdings vorführten, kam ihm gar nicht so wenig mächtig vor. Drei der Personen machten interessante, choreographische Bewegungen mit den Armen – keine komplexe Choreographie, aber eine schöne –, und die vierte stieg eine wohl dadurch entstehende, unsichtbare Wendeltreppe hinauf. Sie trug einen langen, ausladenden schwarzen Rock mit grünen Längsstreifen, den sie dabei galant etwas emporliftete, um nicht auf den Saum zu treten. Als sie zu den Köpfen der anderen drei Personen angelangt war, hörten diese mit einem schönen Abschluss-Move auf und blieben mit angelegten Armen still stehen. Die unsichtbare Treppe verschwand, aber nun führte die fallende Person selbst eine Bewegung aus, die Mirash aus Entspannungsgymnastik kannte. Mit dieser wurde am Ende häufig noch einmal ein Ausatmen mit einem Bedanken verbunden. Die Person fiel langsamer, als es ihr die Schwerkraft normalerweise abverlangt hätte, und die Geste passte intuitiv gut zum Bremsweg.

Das wirkte elegant, fand Mirash.

“Wie gefällt es dir?”, flüsterte Zeitkick, als die Gruppe der vier Kräfte-Leute die Bühne verließ und stattdessen nun drei andere Personen derselben Gruppe die Bühne betraten.

Mirash lächelte. “Elegant.”

“Oh, das war noch gar nichts in Sachen Eleganz!”, versprach Zeitkick.

Nur Momente, nachdem sie das gesagt hatte, stolperte eine der Personen auf der Bühne beim Aufbau recht unelegant. Sobald eine der anderen eine Hand frei hatte, kümmerte sie sich sehr lieb um die eine Person, fand Mirash. Ein Schauspiel, dass Mirash sich wegen der Hilfsbereitschaft auch gern ansah. Die zwei Nixen fügten sich in die Gruppe so unscheinbar ein, dass Mirash sie zunächst gar nicht bewusst wahrgenommen hatte.

“Ah, die machen die Planeten.”, murmelte Zeitkick Mirash zu. Es wirkte fast ein bisschen verschwörerisch. “Ich könnte das ja nicht. Mich in einer so unkoordinierten Gruppe wohl fühlen, meine ich. Ist was Persönliches. Dadurch, dass die sich ständig neu finden, wissen die kleinen Grüppchen teils nicht von einander, was so in letzter Zeit schon vorgeführt worden ist, und es kommt viel zu Wiederholungen. Ich bin deshalb lieber in einer Fraktion, in der ich eine Chance haben kann, die anderen wirklich kennen zu lernen und mich mit ihnen abzusprechen.”

Mirash hatte den Eindruck, dass Zeitkick allmählich auftaute. Zumindest wurden die Monologe länger und persönlicher. Mirash kam das entgegen, aber as nickte ihr bloß lächelnd zu, bevor as wieder das Bühnengeschehen beobachtete.

“Du kennst natürlich noch nicht so viel.”, fügte Zeitkick hinzu, mit einem Lächeln in der Stimme. “Hast du vor, viel zu spielen?”

“Ja.”, bestätigte Mirash schlicht.

“Dann würde ich dir eher eines der höheren Elemente nahelegen. Zeit oder Transformation.”

As bemerkte die kleine Lücke, die Zeitkick vor der Nennung letzteren Elements gemacht hatte. War es Unbehagen? Mirash blickte auf ihr Profil. Ein schönes Profil. Zeitkick trug schwarzen Lippenstift, hatte weiche Wangen und einen Ansatz eines schönen Doppelkinns.

Als sie bemerkte, dass Mirash sie beobachtete, wandte sie sich wieder zu ihm um. “Du hast mein Zögern bemerkt, du bist aufmerksam.”, sagte sie.

Mirash war anderer Meinung, aber gut. Schön, dass sie das so wahrnahm. As lächelte.

“Es ist echt nichts Schlimmes. Die Transformation-Fraktion und die Zeit-Fraktion haben sich in den Haaren. Also etwas mehr, als mit den anderen Fraktionen jeweils.”, erklärte Zeitkick leise flüsternd. “Das ergibt sich vielleicht einfach als etwas Natürliches zwischen den beiden mächtigsten Fraktionen. Aber deshalb hätte ich natürlich ein Eigeninteresse daran, wenn du dir eben eher nicht Transformation aussuchst.”

“Sondern Zeit.”, ergänzte Mirash.

“Kommt drauf an.”, entgegnete Zeitkick. “Du sagtest, du möchtest viel spielen. Und du wirkst recht sozial. Aber natürlich kenne ich dich kaum. Wir haben ein paar soziale Regeln für ein gutes Miteinander. Uns ist wichtig, dass sich Personen, die dazukommen, daran halten.”

“Wirkt verständlich.” Mirash kannte so etwas von allerlei Communitys. Sie hatten ihre Codexe für etwa ein möglichst diskriminierungsfreies Miteinander. Es klappte verschieden gut.

“Wir sind ein ziemlicher Nerd-Haufen. Wenn du dich bei uns nicht wohlfühlen solltest, ist das voll verständlich.”, fügte Zeitkick hinzu. “Aber dann wäre halt mein Eigeninteresse, dass du bei einer anderen Fraktion landest. Vielleicht bei den Optik-Leuten oder so.”

War es Zufall, dass as mit Zeitkick gerade über die zwei Fraktionen – Transformation und Optik – sprach, zu denen as sich Gedanken gemacht hatte, sie eher nicht zu wählen?

Mirash nickte. “Verstehe.” Und blickte wieder nach vorn. As hatte einiges verpasst. Aktuell kreiste eine kleinere Kugel um eine große. Planeten. Wie Zeitkick angekündigt hatte. Es war durchaus schön.


Drei Aufführungen später betraten endlich zwei Personen die Bühne, die nicht Dunkelgrün als Ergänzungsfarbe trugen, stattdessen Violett. Mirash erkannte sain Zylindermodell in der Farbe bei beiden Vorstellenden. Sie trugen Partnerlook, relativ schlichte, schwere, schwarze Kleider mit einer violetten Weste darüber.

“Wie stehst du zu Partnerlook?”, fragte Zeitkick leise.

“Indifferent.” Mirash hatte sich doch eigentlich vorgenommen, weniger mit Fachwörtern um sich zu werfen, und fügte hinzu: “Weder negativ noch positiv.”

“Ich weiß, was indifferent heißt.”, flüsterte Zeitkick. “Partnerlook ist nicht so meins, offengestanden.”

Beide der Vorführenden zückten jeweils ein Streichholz. Die rechte Person ratschte ihres über den Rand der eigenen Schuhsohle, gut für alle sichtbar, aber das andere Streichholz flammte auf. Die zweite Person näherte sich damit einer Kerze auf einem Barhocker zwischen ihnen und zündete sie an. Die Flamme am Streichholz erlosch. Die Kerze flackerte nur ein paar Momente, als ein die andere Person laut Luft zwischen den Zähnen einsog und so die Aufmerksamkeit wieder auf sich lenkte. Sie ließ das unversehrte Streichholz fallen, stampfte darauf und pustete sich über die Finger. Im selben Augenblick erlosch die Kerze. Und als sie sich bückte, um das betrampelte Streichholz aufzuheben, war es schwarz und gekrümmt, wie Streichhölzer für gewöhnlich beim Abfackeln enden. Das Streichholz der anderen Person war unversehrt.

Sie räumten die Bühne. Mirash blickte sich zu Zeitkick um, ob sie wieder einen Kommentar von sich geben würde. Aber vielleicht war auch einfach Mirash mal dran. Nur, as fiel nichts zu sagen ein. Zeitkick jedenfalls blickte schließlich zurück und schwieg ebenfalls vor sich hin.

Als nächstes trat eine einzelne Person auf die Bühne, die ein Charisma oder so etwas hatte, das es mit Flammenfingers aufzunehmen vermochte. Sie trug einen schwarzen Frack mit sehr langen Schwalbenschwänzen und grell violettem Revers. Das Hemd darunter war dunkelblasslila. Dazu trug die Person eine schwarze Lackhose mit violetten Einsätzen, wie sie zum Reiten sinnvoll sein mochten. Die Haare waren glatt, schwarz und dick und fielen schwer bis in die Hüften. Sie waren durchsetzt von Strähnen, die nur bei bestimmtem Lichteinfall violett schillerten. Die Person war langsam und mit kerzengeradem Rücken auf die Bühne geschritten, hatte sich zum Schluss mit einem passenden Schwung zum Publikum umgedreht, dass Frack und Haar perfekt um sie herumflogen und sich wieder legten.

“Emeralone.”, hauchte Zeitkick Mirash zu. “Mächtig. Leg dich besser nicht leichtfertig mit ihs an.”

Mirash nickte, aber wandt den Blick nicht von Emeralone ab. Das Nametag erschien mit Zeitkicks Erwähnen über ihs, die Pronomen waren rie, ihs, ihs, rie. Das funktionierte also auch, indem Leute Namen weiterverrieten. Mirash war sich nicht sicher, ob as diese Spielmechanik mochte.

“Meistens macht rie reine Machtperformance.”, murmelte Zeitkick. “Nichts allzu Interessantes, aber deshalb nicht weniger beeindruckend.”

Emeralone – was war das für ein komplexer Name? – zückte einen Taktstock oder Zauberstab aus dem Frack und hob ihn wie zum Andirigieren, – oder zaubern.

“Niemand braucht einen Stab.”, erklärte Zeitkick noch viel leiser. “Falls du Angst haben solltest, weil das nicht dein Stil ist: Das brauchst du nicht.”

Mirash hatte keine Angst davor gehabt. Was aber kurz Angst auslöste, war der Moment, als die Dramaturge plötzlich in absolute Dunkelheit versank. “Wow”, entwich es Mirash unwillkührlich und as war damit nicht allein. Gemurmel erhob sich in die Schwärze ohne den geringsten Lichtrückstand, aber nicht das übliche, eher Bewunderndes oder teils Beunruhigtes. Irgendwo in der unsichtbaren Menge erschreckte sich eine Person mit einer tiefen Stimme ziemlich beeindruckend waberig aufschreiend, die Mirash dadurch direkt sympathisch war, auch wenn as den Eindruck hatte, besser Mitleid als Sympathie verspüren zu sollen.

“Sag ich ja.”, murmelte Zeitkick in das leise Stimmengewirr hinein. “Mächtig und viel Showeffekt. Rie ist sehr fortgeschritten.”

Langsam wurden Emeralones Umrisse wieder sichtbar, sehr klar, verglichen mit der Art, wie Mirash nach dem Blenden hatte sehen können. Es wirkte, als würde hinter ihs eine weiße Sonne scheinen, und Emeralones Umriss hatte den Effekt eines Mondes bei einer Sonnenfinsternis. Die Corona glomm schick in der Dunkelheit, wanderte um rie herum, bis ihs Abbild selbst wieder in klaren Farben erschien, nur so flimmernd, als wäre Emeralone heiß wie die Sonne. Oder etwas nur sachte weniger beeindruckend heißes.

Dann kehrte das Licht in die Dramaturge zurück. Die Menge atmete auf. Mirash fragte sich, ob viele hier Angst gehabt hatten, oder es eben einfach die Anspannung eines sehr beeindruckenden Effekts gewesen war, der nun nicht mehr alle Aufmerksamkeit sog.

Emeralone verbeugte sich und verließ die Bühne.

“Die Reibungsleute.”, informierte Zeitkick Mirash, noch bevor weitere Personen die Bühne betraten. “Emeralone macht immer den Abschluss für Optik.”

“Ist es immer die gleiche Reihenfolge?”, fragte Mirash.

“Ja, wenn nicht irgendwelche wichtigen Sachen dagegensprechen, dann schon.”, antwortete Zeitkick. “In der Rangfolge der Elemente. Je stärker das Element, desto weiter am Ende.”

“Irgendwie hat das so einen Touch Elitärismus oder so.”, überlegte Mirash leise. Und bereute es gleich. Das klang so ungerechtfertigt wertend.

Zeitkick blickte Mirash grinsend an. “Ja, manchmal wird uns sowas nachgesagt. Aber der Hintergrund ist eigentlich praktischer Natur.”, setzte sie zu einer Erklärung an. “Ich sagte ja schon, die Kräfte-Gruppe besteht vor allem aus Leuten, die nicht so viel Zeit in diesem Spiel verbringen. Sie gehen teils früher ins Bett und so. Es kommen entsprechend die Fraktionen mit der meisten Spielzeit spät dran und jene hängt eben nunmal mit der Stärke der Elemente zusammen.”

Mirash nickte nachdenklich. Das klang logisch. As störte sich am Wort ‘zusammenhängen’ in dem Kontext, aber das mochte spitzfindig sein. Sicher konnten auch Leute mit wenig Spielzeit sich das Element Zeit aussuchen und es würde dann vermutlich nur sehr, sehr lange dauern, bis sie die zugehörigen Fähigkeiten sinnvoll anwenden könnten. Oder irrte sich Mirash da? As nahm sich vor, später nachzufragen.

Die Gruppe, die nun auf die Bühne trat, wirkte auf Mirash eigentlich unkoordinierter als alles, was as bisher von der Kräftefraktion mitbekommen hätte. Zeitkick kommentierte allerdings nichts dazu.

Die Grundfarbe der Gruppe war Cyan, und Mirash konnte sich durchaus daran erinnern, bisher noch nicht viele von der Fraktion gesehen zu haben. Dieser hervorstechende, grelle Farbton wäre ihm aufgefallen.

Es war ein interessantes Schauspiel. Die Gruppe baute ein schräges Gerüst auf und schleppte dann eine große Holzplatte heran. Eine äußerst dicke, schwere Holzplatte. Sie lehnten sie ans Gerüst und – stellten die Reibung darunter aus. Sie konnten auf diese Art Gerüst und das fette Holzbrett relativ leicht auf dem Boden drehen, sodass die Gerüstseite zum Publikum blickte. Wegen des Gewichts war für den Anschwung immer noch die Kraft der fünfköpfigen Gruppe notwendig, um die Drehung in Gang zu setzen. Aber es war ein ulkiges Gefühl einer so schweren und eigentlich so wenig zusammenhängenden Konstruktion dabei zuzusehen, sich zu drehen, als stünde sie auf Glatteis. Als sie sich erst einmal drehte, bremste sie von selbst nicht mehr ab.

Die drei der Gruppe, die mit entsprechenden tanzartigen Bewegungen zuvor die Reibung ausgestellt hatten, machten mit den Armen nun Bewegungen, wie um etwas abzuschließen, und die Drehung hörte unsanft auf.

Anschließend knüpften sie einen Flaschenzug an das obere Ende des Bretts. Einen Flaschenzug aus Seil, das sich selbst gebremst hätte, weil es so rau war und nicht mal auf Rollen um Knicke geführt wurde. Mirash staunte als as die Bedeutung von Reibung begriff. Der Flaschenzug machte einen sehr unrealistischen Eindruck, als eine einzelne Person das schwere Holzbrett damit das Gerüst hinaufzuppelte, während die anderen lediglich damit beschäftigt waren, Reibung an den richtigen Stellen wegzuzaubern.

Anschließend verkeilten sie das schwere Brett über ihnen einfach zwischen zwei sehr hohen aufgestellten Böcken links und rechts. Die wohl ausschließlich durch stark erhöhte Reibung an Ort und Stelle blieben.

“Ganz schön lange Aufführung. Aber witzig, finde ich.”, murmelte Zeitkick.

Mirash nickte. Hier waren sie sich einig.

Zum Schluss schraubten die Aufführenden einen Haken von unten ins Brett. Es war ein großer Haken. Sie steckten einen Stab durch die Öse, um einen längeren Hebel anwenden und zu fünft gleichzeitig schrauben zu können. Als sie fertig waren, stellten sie sich in eine Reihe vorn an den Bühnenrand, um sich zu verbeugen. Mirash verstand nicht, was das mit dem Haken sollte, bis sie ihre Oberkörper geschlossen neigten und sich der Haken hinter ihnen einfach aus der Decke drehte. Mit einem Scheppern kam er auf dem Boden auf. Mirash musste kichern, als As realisierte, dass Schrauben und Decken nur durch Reibung hielten, teils riesige Gewichte nur durch Reibung tragen konnten, und ohne die selbe von der Schwerkraft beschleunigt sich eben selbst herausschrauben würden.

Applaus brandete durch den Raum. Mirash klatschte nicht gern aber ahmte die Bewegung vorsichtig nach. Bei den Gruppen zuvor war der Applaus nur lokal an manchen Stellen im Raum aufgeflackert. Da hatte as sich weniger unter Druck gesetzt gefühlt, mitzumachen. Zeitkick klatschte dankbarer Weise nur leise mit.

Es gab eine Funktion, mit der Virtualitäten so umgestellt werden konnten, dass immer, wenn irgendwo Applaus passierte, stattdessen für eine Person persönlich stiller Applaus dargestellt wurde, das Winken mit beiden Händen neben den Schultern. Eine Applaus-Form, die außerhalb von Virtualitäten eigentlich heutzutage Standard war. Aber in alt-angehauchten Virtualitäten klatschten häufiger noch Leute, indem sie die Hände aneinanderschlugen, – es konnte ja ausgeblendet werden. Mirash hatte schon manches Mal darüber nachgedacht, die Einstellungen dahingehend anzupassen.

Als der Applaus abflachte und die Bühne umgeräumt wurde, was dieses Mal länger dauerte, fragte Zeitkick as darüber aus, wie ihm die Vorstellung gefallen hatte. Mirash versuchte Worte dafür zu finden: “Besonders? Ich mochte sie sehr. Es wirkte angenehm albern.”

“Das beschreibt die Fraktion sehr gut.” Zeitkick grinste. “Wenn also Zeit nichts für dich sein sollte, was hieltest du von Reibung?”

“Viel.” Mirash meinte es, aber merkte selbst, dass as skeptisch klang. “Darf ich meine Entscheidungen selber fällen?”

“Ach du je, natürlich.” Zeitkick wirkte angemessen geknickt. “Es tut mir leid. Du hattest vorhin die Frage nach dem coolsten Element gestellt. Ich dachte, da würde dich so ein bisschen Lenkvorschlag erfreuen. Aber ich halte mich dann zurück!” Zeitkick warf die Hände in die Höhe.

Die Transformationgruppe bastelte ein Flaschenschiff, aber auf eine eher praktische Weise. Sie vergrößerten die Flasche, zunächst so sehr, dass zwei der Gruppe gemütlich durch den Flaschenhals spazieren konnten. Zwei andere Personen, die wohl für die Größe der Flasche verantwortlich waren, schrumpften sie anschließend wieder so zusammen, dass die Personen in der Flasche nun unpraktischer Weise darin gefangen waren, dafür aber gemütlich alle Flaschenwände erreichen konnten. Das filigrane Material, das ihnen für den Schiffsbau hineingereicht wurde, wurde zum Basteln vergrößert, und dadurch zu lange Masten, die nicht anders um die Kurve gepasst hätten, auch noch vorübergehend verbogen. Zum Schluss schrumpften die beiden Personen in der Flasche, um durch den Hals derselben wieder hinauszukriechen. Zeitkick informierte as darüber, dass Körpertransformation mit zu den fortgeschrittenen Fähigkeiten gehörte.

Anschließend wurde das gebastelte Schiff und die Flasche zeitgleich vorsichtig verkleinert. Die zeitliche Abpassung wirkte kompliziert, aber Mirash wurde vom Spektakel dadurch abgelenkt, dass Zeitkick neben ihm aufstand und sich verabschiedete. “Wenn du hier wartest, nehme ich dich gern hinterher mit in die Zeitbasis, um dir ein paar Dinge zu zeigen.”

Mirash nickte. “Gern.” Mirash konnte nicht leugnen, dass, einfach mit einer Person mitzugehen, sich etwas unheimlich anfühlte. As genoss es. Das war, was as an Spielen liebte. Wie sie innerhalb weniger Stunden eine Situation schaffen konnten, in der Gruseln eine Sache war. Es berauschte Mirash, ließ as sich interessant selbstbewusst fühlen, wie ein Widerstand in einem Strom. Um sich mit Metaphern dem Physik-Universum anzupassen.

Zeitkick war die erste Person, die auf der Bühne Waffen verwendete, die auch wie Waffen aussahen: Ein kleiner Bogen mit zwei Pfeilen. Sie wurden ihr auf der Bühne ausgehändigt.

Zeitkick bewegte sich sicher, aber nicht so beeindruckend wie etwa Flammenfinger oder Emeralone. Sie zielte mit einem kurzen blauen Pfeil von der linken Seite der Bühne auf einen Punkt an der Decke, sodass die Flugbahn gegenüber einer vertikalen leicht nach rechts geneigt wäre. Sie verharrte in der Position eine Weile konzentriert, bis sie schoss, aber führte beim Schießen bereits eine recht komplexe Bewegung mit dem Körper aus. Der Pfeil hielt, kaum hatte er die Sehne verlassen, einfach in der Luft an.

Zeitkick wanderte an ihm vorbei auf die andere Seite der Bühne und schoss von dort, das Manöver spiegelnd, einen roten Pfeil in die Luft. Auch diesen hielt sie an. Dann bewegte sie sich in die Mitte der Bühne, um sich zu verbeugen. Die Pfeile verharrten auf wunderschöne Art startbereit in der Luft, bis sie breit grinsend den Körper endlich neigte und sie sich aus ihrer Starre lösten. Sie trafen sich, wie geplant, in der Luft, aber sie hatten nicht die gleiche Geschwindigkeit gehabt. Während der eine herabtrudelte, schoss der andere in einer nur leicht verschobenen Bahn ins Dachgebälkt. Mirash fühlte sich, als hätte as etwas ahnen müssen. Die Sehnenspannung war as nicht auf beiden Seiten gleich vorgekommen, aber Mirash hatte dieses Detail nur halb bewusst wahrgenommen und verdrängt.

Sicher war es sehr kompliziert, diesen Trick präzise auszuführen. Mirash juckte es in den Fingern, es präziser zu erlernen. Aber wahrscheinlich würde so etwas nicht für die nächste Zeit schon auf sainem Zeitplan landen.

Während Flammenfinger zusammen mit Haraldin die Bühne betrat und sie zunächst leise mit Zeitkick sprachen, wanderte Mirashs Blick dorthin, wo der zweite Pfeil nun in einem Deckenbalken steckte. Etwas Orangenes zog für einen kurzen Augenblick Mirashs Aufmerksamkeit auf sich. Es hopste im Deckengebälk. Dort war eine Person, sehr dunkel gekleidet. Das Fackellicht erreichte sie kaum, als sie über die Balken sprang und irgendwo im Unergründlichen verschwand. War es Mirashs Geleitschutz vom Anfang? Dieses bestimmte Orange!

“Es ist nur nicht so gelaufen wie geplant!” Zeitkicks etwas ungehaltene und nun laute Stimme riss Mirash aus den Gedanken und saine Aufmerksamkeit zurück auf die Bühne. “Das wisst ihr genau!”

“Das wissen wir nicht genau.”, widersprach Flammenfinger in gleicher Lautstärke aber sehr gelassen. “Wir haben hier nicht ohne Grund Regeln. Wenn du nicht sicher genug mit Waffen auf Bühnen bist, bring keine mit.”

“Der Pfeil hat nicht einmal den Bühnenbereich verlassen!”, beschwerte sich Zeitkick. “Ich bin echt nicht so der Typ, der im Normalfall bei Regelverstößen diskutieren würde, aber das ist doch echt Unsinn in diesem Fall!”

“Tatsächlich haben wir eine offizielle Maximalhöhe, die noch als Bühne gilt.”, widersprach Flammenfinger.

“Ihr wollt ernsthaft meine billigen Waffen konfiszieren und mich rausschmeißen?” Zeitkick klang sowas von unamüsiert.

“Für eine Woche.”, konkretisierte Flammenfinger sachlich.

“Kann ich mich wenigstens von meiner Begleitung verabschieden?” Zeitkicks Körperhaltung erschlaffte.

Mirash interpretierte erstens, dass as die Begleitung sein mochte, und zweitens, dass Zeitkick nun aufgegeben hatte, sich gegen die Konsequenzen für ihr Verhaltens zu sträuben. As hatte noch keine Meinung, ob sie gerecht wären oder as eher Zeitkicks Wahrnehmung teilen sollte.

“Du hast eine Viertelstunde. Ich lege dir nahe, sie nicht auszureizen.” Flammenfingers Stimme und Auftritt etwas entgegenzusetzen wirkte wirklich nicht in irgendeiner Weise erfolgversprechend.