Spionage

“Dein Vorschlag.”, erinnerte Mirash.

Es war lange her, dass Flederschatten gesagt hatte, er hätte einen. Seine Pronomen hatten sich wieder geändert, dieses Mal zu er, sein, ihm, er. Inzwischen lagen sie sich im Bett gegenüber, ein bisschen näher als sinnvoll für eine halbwegs sachliche Konversation, aber auch nur ein bisschen. Flederschatten war inzwischen wieder angezogen, mit dieser weichen Kleidung vom Vortag, die Mirashs Finger mit ihrer Haptik so sehr anzog.

“Du meinst, ich solle dir vorschlagen, was ich mir gedacht habe, wie wir es hinkriegen, dass du nicht so abhängig von mir bist?”, fragte Flederschatten.

Mirash nickte. “Genau.”

“Ich schlage dir Doppelspionage vor.”, sagte Flederschatten. “Für mich wäre es von Vorteil, eine Person in der Zeit-Basis zu haben, die sich dort auskennt. Das war, was ich meinte, wie ich sehr von dir profitieren könnte. Ich will dich da aber auch nicht reindrängen. Ich würde dir einfach vorschlagen, dass du hier tatsächlich spionierst. Ich helfe dir dabei nicht, ich schmeiße dich nur für nichts raus. Und mit den Erkenntnissen, die du findest, gehst du in die Zeit-Basis und teilst, was du teilen möchtest. Umgekehrt erzählst du mir alles, was du über den Schutz der Zeit-Basis weißt, wenn du es mit mir teilen willst.”

Mirash runzelte die Stirn. “Das könnte unter Umständen, je nach Entscheidung von mir, mit wem ich was teile, sehr ungünstig für dich werden, oder nicht?”

“Es ist im Rahmen.”, widersprach Flederschatten. “Ich kann bei der Gelegenheit den Schutz meiner eigenen Basis prüfen und verbessern. Du wirst eine ganz schöne Weile mit allem beschäftigt sein. Ich meine, du musst es unter meiner Nase tun, während ich weiß, dass du es vielleicht tun wirst. Du willst gleichzeitig von mir gelehrt werden. Oder du musst eben irgendwie so wirken, als würdest du gelehrt, wenn du den Zeit-Leuten nicht offen legen möchtest, dass das nicht zwischen uns passiert. Und du musst gelegentlich in der Zeit-Basis auftauchen. Damit allein bist du schon ziemlich gebremst. Während der Zeit wird es voraussichtlich viele Gespräche zwischen uns beiden geben. Oder zwischen dir und anderen hier im Spiel. Irgendwann wirst du eine Entscheidung fällen, mit der ich dann lebe. Ich bin einverstanden mit dem Risiko, dass das zu meinen Ungunsten passieren kann, während ich gleichzeitig die Chance habe, dass es mir stattdessen Vorteile verschafft. Tut es eben auch so: Deine Gesellschaft, viel noch einmal frisch selber reflektieren, meine Schutzmaßnahmen überprüfen und diesem Gerechtigkeitsempfinden nachgeben, von dem ich immer noch nicht weiß, ob das der richtige Begriff dafür ist.”

Mirash nickte, immer noch mit leicht gerunzelter Stirn. “Ich denke drüber nach. Aber lass mich das noch einmal in plakative Worte fassen: Du möchtest als eine Seite von zwei Fronten eine Person im Haushalt haben, von der du weißt, dass sie Doppel-Spionage betreibt und noch keine Seite gewählt hat?”

“Fast.” Flederschatten hob schmunzelnd einen Finger. Diese leicht arrogant gespielte Geste, um etwas zu präzisieren, Mirash mochte sie. “Vier Fronten. Etwa. Sie sind teils ein wenig schwammig.”

Doppelspionage-Crashkurs

Grobes Auskennenlernen zur eigenen Sicherheit (Im Falle von Sterben, sich zurechtfinden.)

(Nach Sex erst fragen, wenn Mirash die Frage, ob da nun kein Machtverhältnis mehr ist, überzeugend positiv beantwortet.)

Flederschatten schlägt vor, dass Mirash Leute kennen lernt, und zwar möglichst bald, damit Flederschatten nicht zu sehr die eigene Meinung aufdrückt.

“Verstehe ich das richtig? Ich soll hinter deinem Rücken über dich reden?”

“Ja, so hatte ich mir das vorgestellt.”

Zur Auswahl stehen Schmied*innen, Rüstende… sowas.

Mirash wählt daraus Schwertfisch.

Flederschatten stellt als Alternative, dass Mirash was zum Bezahlen mitnimmt, oder ohne was hingeht. Ersteres würde in besserer Rüstung resulten, aber auch die Connection zu Flederschatten verraten. Sie entscheiden sich für Schwertfisch den Schmied gegen Bezahlung.

Schwertfisch fragt danach, ob Mirash was hat, aber als Mirash nichts hat, sagt Schwertfisch “Dann muss deine Seele wohl reichen.”

Es gibt eine Umkleide, Mirash darf mit ins Wasser, während die Schmiednixe schmiedet. Der Hecht taucht auf. Unter Wasser ist Musik, deshalb zuckt der Schwanz rhythmisch, wenn der Schmied unter Wasser schmiedet. Schleifen und so hat vorteile unter Wasser, weil es nicht staubt und da eh nicht geatmet wird.

Später geht Mirash zu einer Kleidungsperson, aber dort bringt Flederschatten Mirash hin und droht, wenn Mirash da nicht wohlbehalten rauskommt, das zu rächen.

“Also, soll ich mich frei und ohne Druck mit Mirash über dich reden, unter Morddrohung?”

“Naja, was halt möglich ist.”

In der Zeitbasis würde Mirash nach Tipps fragen, unbemerkt Flederschatten auszuspionieren, weil ist voll im Rahmen der Absprache und es profitiert original nur Mirash davon, solange as nix erzählt.