Beim Warten Träumen nachgehen

CN: Tierleid, Genitalien, Masturbieren - erwähnt, Körperlfüssigkeiten, Sex, BDSM, Dominition Submission, Wehrlosigkeit, Extase, Blut, Beißen, Erinnerung an Massaker, Ratten, Breath Play.

Lilið fühlte sich albern, als sie sich leise in der Koje verkroch, nur um kurz darauf von Matrose Ott geweckt zu werden. Sie war überrascht, wie ausgeschlafen sie sich fühlte, obwohl sie doch kaum geschlafen hatte. Aber irgendetwas hatte sich bei ihr im Gespräch mit Lajana gesetzt und ihr mehr Selbstsicherheit gegeben. Und das, kombiniert mit der Stimmung, in der sie sich hatte ausruhen und tatsächlich wegdösen können, hatte zu Erholung geführt.

Die Nacht war sternenklar. Ein weit entfernter Leuchtturm hinterm Horizont blinkte das Signal, das Lilið zuvor in der Karte gelesen hatte. Das erleichterte die Navigation. Lilið passte die Karte an den neuen Stand der Dinge an und fand heraus, dass ihre Annäherung aus den Vortagen viel genauer war, als sie vermutet hätte. Sie nutzte die Gelegenheit, um die Karte noch einmal auf einem anderen Rechenweg zu justieren, um die Ergebnisse zu vergleichen. Die Resultate der Varianten stimmten fast haargenau überein. Lilið fragte sich, ob es ihr unheimlich sein sollte. Aber mit einem sichtbaren Leuchtturm mit passender Kennung und Sternen war es eben nicht so schwierig wie sonst.

Drude war wieder nicht da. Lilið stellte sich vor, dass dey einfach im Bett liegen blieb, von dort aus Anwesenheiten und Magie über die Decks der Kagutte hinweg spürte und wusste, wo Lilið sich ungefähr befand. Was für eine beeindruckende Person.

Weil besagte Person aber nicht da war, um sich mit Lilið zu unterhalten, hatte Lilið Zeit, die sie nutzen konnte, um sich einige Möglichkeiten auszudenken, wann während der Fahrt sie aus welchem angeblichen Grund am besten einen halben Tag Verzug einbauen könnte. Mit vier verschiedenen Varianten, die sie je nach Wind und Wetter früher oder später begründen könnte, ging sie wieder schlafen. Einer der Pläne würde wetterunabhängig klappen, aber den könnte sie erst kurz vor ihrem Passieren der Insel umsetzen.


In ihren zweiten drei Stunden schlief sie tief und fest, aber hatte einen seltsamen Traum, der sie mehr verstörte als alles, was sie hier bisher erlebt hatte. Der Traum fühlte sich sehr real an, und das war eigentlich er auch, weil es eine Erinnerung von ihr war: Sie musste so um die elf Jahre alt gewesen sein. Sie war mit einem Kescher im Wasser gewesen, den sie immer wieder durch den Sandboden gezogen hatte. Der Sand war hinten aus dem Netz wieder herausgeflossen wie hellbraune Unterwasserwolken. Die Garnelen waren im Netz geblieben. Immer, wenn sie vier oder fünf im Netz hatte, hatte sie sie am Strand in einen Eimer getan. Und als er genügend voll war, dass sie für eine Beilage bei einer Mahlzeit ausreichten, war sie mit dem Eimer nach Hause gegangen und hatte ihn ihrer Mutter gegeben.

“Willst du sie essen?”, hatte sie gefragt.

Lilið hatte genickt.

“Dann musst du sie kochen. Kannst du das?”

Lilið wachte auf. Sie wusste, dass sie sie damals gekocht hatte. Nicht ohne mit der Wimper zu zucken, aber sie hatte auch nicht lange gezögert. Sie hatte dabei irgendeine Art seltsamen Stolz empfunden, dass sie es konnte. Tiere zu töten. Aber gleichzeitig hatte es sich schlecht angefühlt. Sie hatte das Gefühl verdrängt, weil es so vieles gab, was sich schlecht anfühlte, was sie trotzdem tat. Zur Schule gehen zum Beispiel, und so mancher Besuch bei Medikae. Oder eben Dinge, die sich erst schlecht anfühlten, mit der Gewöhnung aber allmählich gut. Dinge lernen zum Beispiel, die sie nicht auf Anhieb irgendwie brauchbar konnte. Aber Lilið hatte nie gelernt, Gefallen daran zu finden, Lebewesen zu töten. Und nun überlegte sie, dass das vielleicht einen Grund hatte. Dass es gar nicht zu ihr passte. Wieso hatte sie sich damals dazu entschieden, die Garnelen zu töten? Und warum bereitete ihr das in ihrem Kopf mehr Schwierigkeiten, als bei einem Massaker dabei gewesen zu sein, bei dem Menschen gestorben waren?

Die letzte Frage konnte sie immerhin beantworten: Zum einen waren die Menschen nicht ganz so wehrlos gewesen. Wehrlos schon, aber nicht so völlig ausgeliefert gegenüber einer einzelnen Person, die sie in einem Eimer mit sich herumschleppen konnte. Zum anderen trug sie bei den Menschen nicht die Verantwortung. Es war Lilið widererwartend nicht passiert, sich irgendwann ausversehen verantwortlich zu fühlen. Vielleicht sollte sie Drude dafür dankbar sein, vielleicht hatte dey mit dafür gesorgt, dass das bis jetzt nicht passiert war.

Lilið fragte sich erneut, warum Marusch kein Fleisch aß. Ob es ähnliche Gründe waren, aus denen Lilið es nun nicht mehr tun würde? Lilið seufzte, diesen Entschluss gefasst habend, erleichtert und stand auf. Sie hatte das Gefühl, damit einen Weg einzuschlagen, den sie eigentlich schon als kleines Kind für richtig gehalten und nur nicht eingeschlagen hatte, weil die ganzen Leute um sie herum anders lebten, und sie sich deshalb nicht hatte vorstellen können, dass ihr Wunschweg richtig oder auch nur erlaubt sein könnte. Sie erlaubte sich ihren Weg jetzt. Egal was die anderen täten.

Matrose Ott ließ sich dieses Mal Zeit. Er hatte sie nicht, wie gewohnt, geweckt, aber Lilið wusste, dass Aufstehen nun an der Reihe war. Sie fand ihn auch nicht an Deck, als sie ihre ersten Daten des Morgens aufnahm, aber schließlich im Kartenraum auf dem Boden liegend und schlafend. Sie hätte ihn am liebsten einfach schlafen gelassen, weil ohnehin für ihn Schlafenszeit wäre, aber sie wollte den Raum für sich und Drude haben, falls dey käme.

“In der Koje ist es bestimmt bequemer!”, raunte sie ihm zu.

Er erschreckte sich, fuhr aus dem Schlaf, entschuldigte sich mehrfach, dass nun wichtige Daten fehlen würden, und verzog sich.

Ob das die Gelegenheit wäre, ihm die Schuld für einen Verzug zuzuschieben? Eigentlich war es dafür viel zu früh. Lilið versuchte trotzem irgendwie eine Möglichkeit zu erarbeiten, und hatte gerade herausgefunden, dass es aussichtslos war, als Drude den Raum betrat.

“Ich habe mich ausgeschlafen.”, sagte dey. “Gehen wir den Plan noch einmal wach durch?”

Lilið nickte. “Gern.”

Sie taten es zwei Mal. Einfach um gründlich zu sein. Drude hörte aufmerksam zu und stellte viele Was-Wenn-Fragen. Lilið gab das ein Gefühl von Sicherheit. Vor allem, weil Drude es gut machte und dabei dere eigenen Möglichkeiten eingeschränkt hätte, Lilið irgendwann mit etwas in die Quere zu kommen. Es fühlte sich nicht nach einer Falle an. Aber Lilið wollte trotzdem nach einen möglichen Plan B suchen, der unabhängiger von Drude wäre. Auf der anderen Seite, wenn sie Heelems und vielleicht Maruschs Hilfe haben wollte, dann müsste sie schon zur passenden Zeit auf diese Insel gelangen. Wie unabhängig konnte der Plan dann noch sein?

Ab frühem Vormittag überwachte Matrose Ott wieder jeden ihrer Schritte, abgesehen von den zwei Stunden Schlaf, die sie mit Drude nun zusätzlich in der Koje verbrachte, bis er am frühen Abend schlafen ging. Das wäre die Zeit gewesen, in der Lilið sich vielleicht mit einem Plan B hätte auseinandersetzen können. Aber sie war nicht erfolgreich damit. Es war ein seltsamer Tagesrhythmus. Immerhin hatte sie nun insgesamt genügend Schlaf gehabt, dass sie brauchbar klar denken konnte.

Nach dem Abendessen saß Drude wieder mit ihr im Kartenraum. Dey wirkte rastlos auf Lilið. “Wir könnten theoretisch jetzt unsere Anspannung herunterfahren, Pause machen und Kräfte sammeln für wenn es losgeht.”, sagte dey. “Es ist alles gründlich geplant, oder? Aber es wird erst in frühestens eineinhalb Tagen etwas davon umgesetzt.”

Lilið nickte. “Möchtest du Ablenkung?”, fragte sie.

“Wenn du welche hast, gern.”, bat Drude. “Ich möchte dir immer noch über deine Macht erzählen, aber lieber morgen früh.”

“Wieder lieber nicht vorm Schlafen.”, schloss Lilið.

Drude nickte.

Lilið holte tief Luft. Wie sollte sie so etwas anfangen? “Hättest du eventuell Lust auf Sex mit Lajana und mir?” Lilið hätte die Gelegenheit auch nutzen können, von einem flotten Dreier zu reden. Wann bot sich dieses geflügelte Wort schon einmal an?

Über Drudes Stirn huschte ein Runzeln. “Und ich dachte, ich wäre direkt.”, kommentierte dey. “Magst du mir ein paar Details erzählen?”

“Ich habe sie noch nicht gefragt. Das tue ich, solltest du einverstanden sein.”, leitete Lilið ein. “Lajana würde gern Sex mit mir haben, aber so, dass ich mich nicht wehren kann.”

Sie war doch noch nicht wach, stellte Lilið fest. Das waren eigentlich viel zu persönliche Dinge, um sie einfach so weiterzuerzählen.

Drude blickte sie auf eine Weise an, die Lilið nicht so ganz deuten konnte, aber irgendwie zufrieden wirkte dey schon. “Und du hast dir vorgestellt, dass ich dich Lajana ausliefere?”

Lilið bemerkte, dass ihre Knie bei diesem einen Wort bereits weich wurden. Ausliefern. Sie beobachtete Drude genau, als sie nickte. Etwas Angst hatte sie schon. Wo führte das hin?

“Mein Interesse ist geweckt.”, antwortete Drude und klang dabei überraschend sachlich. “Ich habe kein Interesse an Sex. Wenn Leute es in meiner Gegenwart tun, kratzt mich das nicht, und ich glaube, auch nicht, wenn Lajana Sex mit dir hat, während ich dich festhalte. Das kann ich mir vorstellen. Selbst involvierter in Sexuelles zu sein, nicht. Ich weiß nicht, ob die Grenze irgendwie klar für dich ist.”

“Ich glaube schon.”, sagte Lilið. “Ich bin nicht sicher. Aber da sollten wir vermutlich mit Lajana im Detail drüber reden, was für dich in Ordnung wäre und was nicht. Und ob sie dich überhaupt dabei haben mag.”

“Bevor wir irgendetwas zu dritt besprechen, würde ich gern mit dir etwas zu zweit ausprobieren. Weil es dir das letzte Mal, als ich etwas in der Richtung probiert habe, eine Weile nicht gut ging.”, stellte Drude klar. “Magst du?”

Lilið nickte zögerlich. “Das ist wahrscheinlich sinnvoll. Was genau hast du vor?”

“Im Wesentlichen, dich festhalten.”, teilte Drude mit. “Magst du jetzt?”

“Was muss ich tun?”, fragte Lilið. Sie bereitete sich mental darauf vor, sich hinzuknien, wenn Drude es verlangen würde. Aber eigentlich war das nicht, was sie wollte. Oder doch? “Im Moment fühle ich mich unsicher.”

“Ich werde jedes Mal, wenn ich etwas ändere, vorher fragen.”, versprach Drude. “Und wenn du nicht mehr willst, sagst du ‘Stopp’ oder so etwas.”

Lilið nickte. Auch das waren schon einigermaßen klare Anweisungen. Woher nahm Drude die Sicherheit? Lilið spürte überhaupt keine. Aber ein Teil davon, keine zu haben, fühlte sich gut an. Noch nicht so gut wie neulich.

“Dreh mir den Rücken zu.”, wies Drude sie an.

Da war es. Lilið spürte, wie ihre Vulvalippen irgendwie reagierten. Anschwollen? Kribbelten? Sie drehte sich um, spürte, wie weich sie wirklich in den Knien war.

“Darf ich meinen Arm von hinten durch deinen Ellbogen fädeln und dich festhalten?”, fragte Drude.

Das würde ihr beim Stehen helfen, dachte Lilið. “Ja.”, stimmte sie leise zu.

Sie hörte Drude auf leisen Sohlen näher kommen, und hielt die Arme bereitwillig nach hinten, damit Drude sie festhalten könnte. Drudes Griff war angenehm fest. Lilið atmete schneller und merkte abermals, wie ein Gefühl von Anspannung durch ihren Körper rann. Sie spürte Drudes Körper von hinten gegen ihren gedrückt. Sie mochte dere breiten Schultern, die sie durch Drudes eng aliegende Kleidung fühlte. Sie spürte deren Atem und roch den herben Geruch.

“Darf ich meinen anderen Unterarm an deinen Hals legen?”, fragte Drude.

Lilið wurde schwindelig bei der Vorstellung, aber sie wollte es auch. Sie nickte. Sprechen war schwierig in diesem Zustand.

Drude war relativ groß. Trotzdem musste dey Lilið ein bisschen in die Hocke ziehen, um mit dem anderen Arm über ihre Schulter zu reichen. Dey legte ihn sanft, aber überzeugt an Liliðs Kehle. Lilið hatte das Gefühl zu schmelzen. Ihr Atem flatterte. Wo sollte das hinführen? Warum tat es das mit ihr?

“Darf ich meine Arme in Fischform bringen?”, fragte Drude sehr leise in Liliðs Ohr.

“Ja.” Liliðs Stimme war nichts als ein Flüstern.

Drudes Stimme hatte etwas Gieriges an sich gehabt. Das hatte Lilið noch mehr erregt. Drudes Arme verwandelten sich fließend, bis die spitzen Fortsätze und Schuppen in Liliðs Arme hinter ihrem Rücken drückten, und gegen ihren Hals. Wenn sie sich jetzt versuchen würde zu befreien, wäre es gefährlich. Sie würde mindestens Kratzer abbekommen, aber wenn Drude sie dann nicht frei ließe, könnte ihr noch viel mehr passieren.

Lilið realisierte, dass sie sich gerade Drude ausgeliefert hatte. Sie merkte, dass sich Körperschleim in ihrer Hose sammelte. Es war ein Gefühl wie geliebt werden, nur wesentlich stärker und irgendwie anders. “Ich bin sehr erregt.”, flüsterte sie. “Stört dich das?”

“Ich mag das.” Drudes Stimme klang gelassen und hatte etwas Dominantes an sich.

Lilið stellte sich vor, wie bewusst demm war, dass dey mit Lilið nun alles hätte machen können. “Was hast du davon?”, flüsterte sie. “Warum magst du es?”

“Ich mag den Moment sehr, in dem sich mir eine Person vollkommen übergibt. Die Kontrolle über sich ganz abgibt und sie mir schenkt.”, erklärte Drude.

Liliðs Atem zitterte, als die Wucht der Worte zu ihr durchdrang. Sie verstand erst, was es für Drude bedeutete, nachdem ihr Körper sich damit auseinandergesetzt hatte, dass sie besagte Kontrolle abgegeben hatte. “Warum ist das so schön?”, fragte sie. “Warum will ich das?”

“Ich weiß es nicht.” Drudes geraunte Worte vibrierten unter Liliðs Haut. “Wahrscheinlich muss es ein Gegenstück zu meinem Fetisch geben, das du eben zufällig hast.”

Lilið hatte das Wort Fetisch noch nie in einem positiven Kontext gehört, stellte sie fest. “Meiner ist allerdings sexuell und deiner nicht.”, flüsterte sie und wiederholte die Frage von vorhin: “Ist das schlimm?”

“Solange ich nichts Sexuelles machen muss, mag ich es.”, widersprach Drude. “Und da ich die Kontrolle habe, suche ich mir aus, was ich mit dir mache. Ich würde, wenn ihr das wollt, zum Beispiel Lajana deine Erregung zur Verfügung stellen. Keine Ahnung, was sie damit machen will.” Unvermittelt ließ dey Lilið los.

Lilið sank zitternd auf den Boden. Sie würde irgendwann masturbieren müssen, überlegte sie. Oder sich das für Lajana aufsparen.

“Brauchst du Hilfe?”, fragte Drude.

“Ich muss mich nur kurz erholen.”, widersprach Lilið. “Ich bin immer noch sehr überwältigt davon, was es mit mir macht.”

“Das kann ich verstehen.”, antwortete Drude. Dey setzte sich auf den Stuhl, auf dem Lilið sonst immer saß. “Ich mache so etwas auch nicht oft und das letzte Mal ist lange her. Es war sehr schön. Danke dir.”

Lilið rappelte sich auf und setzte sich auf den Stuhl gegenüber, nur gerade so auf die Stuhlkante, um nicht die Feuchte in ihrer Unterhose durch sie hindurch in ihre Hose zu drücken. “Kommst du gleich mit zu Lajana?”, fragte sie.

“Du müsstest mich falten. Kannst du das?”, fragte Drude. “Denn ich komme sonst nicht durch die Tür, ohne die Tür aufzumachen.”

“Oh, an das Problem habe ich nicht gedacht.”, murmelte Lilið. “Ich kann dich im Vorfeld falten, glaube ich. Dazu hatten wir genug Nähe und Körperkontakt.” Natürlich hatte sie Drude erfühlt, während sie aneinandergeschmiegt geschlafen hatten. “Aber ich falte mich auch immer um, wenn ich mich unter der Tür durchschiebe, und in gefaltetem Zustand habe ich noch nie auch noch eine andere Person gefaltet.”

“Üben wir das dann jetzt?”, fragte Drude. “Es ist ohnehin nicht verkehrt, das zu können.”

Lilið nickte.


Nach einigen Faltversuchen stellte sich heraus, dass Lilið Drude zwar durchaus falten konnte, während sie selbst gefaltet war, dass es aber viel einfacher war, sie beide von vornherein in eine Ratte zu falten. Drude war in der Faltung um sie herumgewickelt und musste nicht einmal üben, sich halbwegs wie eine Ratte zu bewegen. Es war eine interessante neue Erkenntnis für Lilið, dass sie sich als Paar falten konnte, aber es ergab sofort Sinn: Sie konnte ja auch zwei Stück Papier zu einem Modell falten. Sie hatte viel mehr Kontrolle über einen fremden Körper, wenn er direkt an sie geschmiegt war. Es war vorteilhaft, wenn das während der Faltung so blieb.


Lajana starrte sie sehr irritiert an, als Lilið dieses Mal sie beide entfaltete. “Warum wart ihr nicht zwei Ratten?”, fragte sie. “Oder liegt das daran, dass du ein Fisch warst, und Lilið dich verschluckt hat?”

Lilið kicherte bei der Vorstellung und Drude schüttelte den Kopf.

“Wir waren zu zweit eine Ratte.”, erklärte Drude.

“Es ist, wie wenn du eine Ranich faltest.”, fügte Lilið hinzu. Die meisten Menschen lernten während ihrer Kindheit, Raniche zu falten. Vielleicht hatte Lajana es auch getan oder zumindest Mal dabei zugesehen. “Nur aus zwei aneinander gelegten Papieren.”

“Sodass die Ranich zweifarbig ist?”, fragte Lajana.

Lilið nickte. “Bei zwei verschieden farbigen Papieren im Prinzip schon.”, sagte sie. “Aber bei der Ranich wäre das eine der Papiere komplett innerhalb des anderen. Und so war das auch ungefähr bei uns.”

Lajana schloss die Augen und dachte nach. Sie wirkte frustriert, als sie sie wieder öffnete. “Das müsstest du mir irgendwann zeigen, Lilið, das verstehe ich nicht.”, sagte sie. “Aber ich will zuerst wissen, warum ihr beide hier seid. Willst du jetzt doch Sex mit mir haben, Drude?”

Lilið konnte sich schon wieder ein Lachen nicht ganz verkneifen. “Hast du demm auch gefragt?”

“Hat sie. Sonst wäre ich nicht direkt mitgekommen, sondern hätte euch erst einmal ohne mich darüber reden lassen.”, antwortete Drude und wandte sich an Lajana. “Ich möchte keinen Sex mit euch haben. Immer noch nicht. Aber ich würde dir Lilið ausliefern, wenn du das möchtest. Also, festhalten, sodass sie sich nicht wehren kann, während du mit ihr was auch immer machst.”

Lilið hatte irgendwie damit gerechnet, dass es mehr Vorbereitung hätte geben müssen, bis sie das eröffneten. Aber vielleicht ergab das auch einfach Sinn.

“Ich hatte an Fesseln gedacht.”, murmelte Lajana.

Lilið kicherte abermals. “Wieso bin ich darauf nicht gekommen?” Wieso fühlte sie sich so sehr nach albern und kicherte dauernd?

“Wollt ihr ohne mich?”, fragte Drude.

Lajana blickte zwischen ihnen hin und her. “Hast du einen Vorzug, Lilið?”

Lilið zögerte, aber nickte dann. “Schon.”, sagte sie. “Aber ich komme mir dabei sehr egoistisch vor. Und als würde ich die Situation ausnutzen.”

“Sag einfach, was du willst.”, sagte Lajana. “Ich kann dann immer noch sagen, ob mir das gefällt oder nicht. Du kannst ja in jedem Fall nicht viel machen.”

Lilið grinste verlegen. “Ich würde gern von Drude ausgeliefert werden.”, sagte sie. “Ich glaube, das hat sich zu einem Traum von mir entwickelt. Aber ich glaube, wenn dir das nicht recht ist, finden Drude und ich auch unabhängig davon noch einmal eine Möglichkeit.” Allerdings fand Lilið die Vorstellung eigentlich angenehm aufregend, für Lajana ausgeliefert zu sein.

Lajana blickte noch einmal zwischen ihnen hin und her und wirkte nachdenklich. “Also Drude würde einfach nur deine Arme festhalten, als wärest du gefesselt. Aber eben mit menschlichen oder fischlichen Fesseln.”, fasste sie zusammen. “Und ich würde dann Sex mit dir haben, während du wehrlos bist und das genießt.”

Lilið schluckte. Sie würde dann gleich zwei Leuten auf verschiedene Art ausgeliefert sein. Sie nickte. “Genau.”, nuschelte sie.

“Darf ich dir die Hose dann ausziehen?”, fragte Lajana.

Lilið nickte noch einmal. “Ich würde gern wieder so etwas wie ‘Stopp’ sagen können, falls es zu viel wird.”, sagte sie. “Hast du vor, etwas mit meiner Vulva zu machen?”

Lajana schüttelte den Kopf. “Ich glaube, dafür fühle ich mich zu unsicher.”, sagte sie. “Ich würde mich gern, wie gestern Nacht an deinem Bein reiben. Aber dieses Mal, dass es dabei nackt ist. Ich mag deine Weiche. Mochtest du das mit dem Bein gestern?”

Lilið nickte. Sie merkte, wie sie vor Anspannung jetzt schon zitterte. Ein Teil von ihr wollte, dass diese Warterei vorbei wäre. Dass Lajana jetzt doch ‘nein’ sagen würde, oder dass sie schon mitten dabei wären.

Lajana und Drude begannen eine Absprache über die Haltung, in der Drude Lilið fixieren sollte. Lilið merkte, wie sie mochte, dass sie nicht mehr ins Gespräch involviert war. Ab nun wurde über sie bestimmt. Ihr Körper reagierte.

Sie war schon halb in einer Art Trance, als Drude sie auf die Seite legte und sich selbst hinter sie. “Ich fädele nun den Arm wie vorhin ein und fixiere dich.”, sagte dey.

Lilið nickte. Sie spürte diese unendliche Nähe zu Drudes Körper, als Drudes Arm ihre Oberarme an deren Körper presste. Im Liegen musste Lilið keine seltsam halb hockende Körperhaltung einnehmen, damit Drudes anderer Arm um ihren Hals gelegt werden konnte. Sie konnte sogar dem Druck von Drudes Unterarmmuskeln nachgeben und ihren Kopf nach hinten kippen. Nun lang er unter Drudes Kopf eingeklemmt auf dem Boden.

Drude drehte sich samt Lilið halb auf den Rücken. Lilið sah es nicht, aber fühlte, wie sich Lajana an ihrer Hose zu schaffen machte. Obwohl Liliðs Beine nicht fixiert waren, hätte sie mit ihnen nicht viel machen können. Sie waren labberig und gehorchten ihr nicht.

Sie kam halb zu sich, als sich die Zeit, die Lajana sich mit den Knöpfen abmühte, in die Länge zog.

“Brauchst du Hilfe?”, fragte Drude leise.

Lilið bekam Lajanas Antwort kaum mit, aber Drude löste den Arm von ihrem Hals um ihr an die Hose zu fassen. Drude schaffte es mit einer Hand, die Knöpfe zu öffnen, kurz und schmerzlos, und Lilið merkte, wie sie dabei sehr feucht wurde. Ihr Atem zitterte.

Während Lajana nun ihre Hose herunterzog, legte sich Drudes Arm wieder um Liliðs Hals, vielleicht eine Spur überzeugter als vorher. Eine Spur, die bei Lilið Schnappatmung auslöste.

“Magst du es?”, fragte Lajana.

“Sehr.”, flüsterte Lilið.

Und auch von Drude kam ein zustimmendes Summen. Dunkel, dachte Lilið. Sie fühlte sich wie eine Beute, die schon aufgehört hatte, zu zappeln. Und dieses Gefühl durchdrang ihren ganzen Körper, elektrisierte sie.

“So seht ihr auch aus.”, sagte Lajana.

Sie klang glücklich, fand Lilið. Aber dann konnte sie nicht mehr denken. Sie fühlte Lajanas Hände, die um ihre Hüfte griffen, wo sie sich überzeugt festhielt, während sich ihre Beine um Liliðs unteren Oberschenkel schlangen und sie sich positionierte. Lilið spürte die Feuchtigkeit auf ihrem Bein. Es erregte sie sehr, die Intensität überraschte sie. Mehr als sie eine Berührung im Genitalbereich erregt hätte. Sie fühlte, wie Drude sie festhielt, gegen deren Körper gepresst, wie dieser ruhig, aber auf seine Art erregt atmete. Ihr wurde bewusst, dass Lajana ihren Körper in einer Weise nutzte, der vor allem Lajana stimulierte. Ihr Körper stand einfach zur Verfügung, wurde benutzt, und das ließ sie mehr in diesen Zustand abdriften. Tiefer noch, als sie für möglich gehalten hätte. Sie merkte erst nach einer Weile, dass die fiepsenden Geräusche beim Atmen von ihr kamen. Aber auch Lajana keuchte. Sie bewegte sich nicht schnell, aber voller Anspannung und mit wachsendem Wollen, das spürte Lilið. Und dann spürte sie Drudes Mund an ihrer Halsbeuge.

Lilið nutzte den geringen Bewegungsspielraum, den sie hatte, um sich dagegen zu lehnen. Drude öffnete die Lippen und drückte die Zähne sachte gegen ihren Hals. Dann löste dey sich zu Liliðs Enttäuschung wieder. “Wenn du dich nicht sträubst, werde ich dich in den Hals beißen.”, flüsterte dey.

Lilið atmete mit einem Mal so schnell, dass ihr schwindelig wurde. Wieder spürte sie die Zähne gegen ihren Hals drücken. Dieses Mal waren sie spitzer. Durch Lajanas Bewegungen drückten sie rhythmisch mehr und weniger gegen die Haut. Aber sie stachen nicht durch sie hindurch, ruhten da einfach.

Lilið zitterte. Sie wollte so sehr, dass Drude biss. Sie fühlte sich wundervoll, so eingeengt zwischen zwei Leuten, die sie genossen, die sie einfach ausbeuteten. Warum biss Drude nicht zu? Unter ihrer Haut an ihrem Hals loderte ein Verlangen danach, noch mehr von Drude vereinnahmt zu werden.

Drude löste die Zähne wieder von ihrem Hals. “Ich traue mich doch nicht.”, raunte sie leise. “Nicht, ohne dass du mich darum bittest.”

Lilið fühlte sich, als würde ihr ganzer Körper auseinanderrinnen. Ihre Unterhose war durchnässt mit Körperschleim. “Bitte.”, flehte sie. Ohne Luft und doch mit verzweifelter Energie.

Wieder spürte sie Zähne in ihrer Halsbeuge. Lajanas Griff an ihrer Hüfte klammerte fester. Lilið merkte, wie sie ihr das Bein doch reflexartig und Einverständnis erklärend etwas entgegendrückte, und mochte, dass darauffolgende, zarte Aufseufzen Lajanas.

Dann verlor sie alles an Kontrolle, gab vollkommen auf und ließ los, als die Zähne durch ihre Haut in sie eindrangen. Nichts gehörte mehr ihr. Sie zerfloss zu einem dunklen Rauschen in einen kühlen Abgrund aus Aufgabe. Sie spürte Drudes Zunge auf ihrer Haut, ihr Blut leckend, die festen Griffe beider Personen, die ihren Körper fixierten, und ließ sich einfach fallen in tiefe Schwärze.


Als sie wieder zu sich kam, war sie so entspannt wie vielleicht noch nie in ihrem Leben. War sie bewusstlos gewesen? “Geht es euch gut?”, fragte sie.

Drude fixierte sie nicht mehr, lag aber noch an sie gekuschelt. Lajana saß im Schneidersitz vor ihrem Gesicht. Sie nickte. “Drude meinte, ich solle mir keine Sorgen um dich machen.”

“Aber du hast dir trotzdem Sorgen gemacht?”, fragte Lilið alarmiert.

“Ein wenig.”, antwortete Lajana zaghaft. “Aber du wirktest auch so glücklich!” Sie runzelte die Stirn. “Oder nicht glücklich, aber etwas anderes sehr Gutes.”

Lilið nickte. “Aber ich habe euch dabei fast vergessen.”, sagte sie. “Nein, nicht vergessen, aber mir ist, glaube ich, das passiert, wovor ich Angst hatte. Dass ich in einen Rausch gerate und mir einfach nehme. Wobei ich eigentlich nicht so richtig in der Lage war, mir zu nehmen.”

“Für mich war das sehr schön.”, sagte Drude. “Für mich war schön, dich auszuliefern, vorhin beim Üben ja auch schon. Aber ich weiß dann eben nicht so recht weiter. Ich fand es sehr schön, dich also einer Person zur Verfügung zu stellen, die dich dann einfach benutzen kann.”

Lilið bemerkte, dass ihr Körper auf die Worte schon wieder reagierte, aber nicht so stark, wie es zuvor gewesen war. Sie hätte damit gerechnet, nun erst recht ein Bedürfnis zu haben, zu masturbieren, aber das war nicht der Fall. Durch diesen einen Moment, in dem sie sich so vollständig losgelöst gefühlt hatte, war sie interessanter Weise befriedigt.

“Hattest du einen Orgasmus?”, fragte Lilið Lajana.

Diese schüttelte den Kopf. “Also, es hat irgendwann aufgehört, dass ich mehr wollte.”, sagte Lajana. “Das habe ich auch manchmal, wenn ich es mir selber mache. Dass es nicht so richtig ein Höhepunkt ist, sondern einfach so aufhört.”

“Hättest du gern einen gehabt?”, fragte Drude.

Lajana schüttelte noch einmal den Kopf, dieses Mal energisch. “Ich hätte nichts dagegen gehabt, aber darum ging es mir nicht.”, sagte sie. “Es war schön. Ich wollte Sex mit einer Person haben, und jetzt hatte ich Sex mit Lilið und du warst auch dabei. Und es hat sich schön und fast ungefährlich angefühlt.”

“Vielleicht müssen wir an diesem fast arbeiten.”, murmelte Drude. Dey streichelte Lilið fest über den Arm. Immer noch mit Flossenhänden, aber irgendwie waren diese weniger dornig. Vielleicht waren sie nur halb transformiert.

“Ich fand den Moment, wo es sich ein bisschen gefährlich angefühlt hat, eigentlich sehr schön.”, widersprach Lajana. “Du hast Lilið gebissen und sie wollte das. Ihr saht dabei beide sehr genießend aus und das war ein wunderschöner Moment. Wirklich! Aber dann war Lilið eben plötzlich weg. Das hat mir ein bisschen Angst gemacht.”

“Ich weiß nicht einmal, wo ich war.” Lilið versuchte, sich zu erinnern. “Ich war ganz weg, denke ich. Es war entspannend. Ich fühle mich gerade sehr wohl. Es ist nichts Schlimmes passiert.”

Lajana lächelte. “Dann mochte ich das auch alles. Ich fand schön, wie du immer mehr aufgegeben hast. Weil du das magst.”, sagte sie. “Mich hat dein Gefiepse erregt. Ich glaube, ich kann nur, wenn die andere Person genießt. Danke euch, dass ihr das mit mir gemacht habt.”