Rash schreibt die Nachrichten, die von Bord gehen.

Content Notes:

Genitalien nur erwähnt, Petplay-artiges - eigentlich nicht Petplay, aber schon Rollenspiel als Tier, Bedrohung, Unterwerfung, Gegessen werden, Angst, Objektifizierung.


Mäh

Rash

Rash war auf dem Meer zu Hause.

Es war spät am Abend, die Sonne war untergegangen, und Marah hatte sich zu Jentel in den Mastkorb hinaufgezogen, um mit ihm gemeinsam zu singen. Rash war sich nicht sicher, ob es eine wortlose Marlyrie war, die sie sangen, weil die Sprache der Nixen, Siren, in der sie ebenfalls häufig sangen, auch ohne groß erkennbare Struktur durch etwaige Konsonanten gesungen werden konnte. Zumindest nicht gut erkennbar für Ohren, die Siren noch nicht gut kannten. Rash lernte die Sprache seit Rash hier an Bord war, aber es fiel Rash nicht leicht.

Marlyrien waren gesungene Gedichte, die oft ganz ohne Worte auskamen. Es klang wie eine. Und es war wunderschön.

Rash war mit der Kapitänin verabredet und bereute es fast. Der Gesang wäre sicher auch in der Kajüte noch hörbar, aber hier draußen war es romantischer. In Rashs Sinne romantisch. Die Romantik, die eine dunkel und dünn bewölkte Neumondnacht war, bei der nur wenige Sterne glimmten, mit einer frischen Brise in den Segeln und auf der Haut und dem Gesang der Nixen in den Ohren.

Rash gehörte hier her, aufs Meer auf dieses Schiff. Das fühlte Rash durch und durch, als Rash an die Tür der Kapitänskajüte klopfte.

Dieses Mal öffnete Sindra wieder selbst, hielt Rash aber nicht die Tür auf, sondern ging zurück durch den Raum zu der Schublade, in der manchmal interessante Dinge lagen. “Tür schließen und mittig im Raum auf die Knie.”, befahl die Kapitänin.

Das fing ja ohne Umschweife an. Rashs Körper mochte das. Rash gehorchte, nicht eilig, fühlte dabei in sich hinein. Der Moment, als die Tür geschlossen war, fühlte sich so an wie der Beginn dieses Spiels. Rash durchschritt den halben Raum und kniete sich hin. Das Gefühl, das Rash dabei durchströmte, war Entspannung und Erwartung, und so etwas wie Sympathie, aber eigentlich hatte Rash keine Worte dafür.

Sindra wandte sich wieder zu Rash um. Was sie aus der Schublade genommen hatte, sah Rash nicht. Sindra holte sich einen der Stühle heran und setzte sich Rash gegenüber. Im Stehen wäre Sindra wohl viel zu groß gewesen, um gut genug an Rash heranzukommen. Im Sitzen konnte Rashs Kinn auf Sindras Knie reichen, wenn Rash sich eine Spur aufrichtete. Rash tat es ohne zu zögern. Wenn es nicht in Ordnung wäre, würde Sindra Rash vielleicht bestrafen oder rügen, – was Rash keineswegs wenig gefallen würde.

Aber Sindra tat nichts dergleichen. Sie lächelte und strich Rash über die Stirn. Die Haare waren Tabu. Rash mochte nicht durch die Haare gestreichelt werden, das hatten sie ganz am Anfang abgesprochen.

“Ich habe Auszeitfragen.”, sagte Sindra. “Geht das im Knien, oder sollen wir dafür ganz auflösen.”

Das hörte sich spannend an. Auszeitfragen nannten sie es, wenn sie Regeln absprechen wollten, Tabus zum Beispiel. Spielregeln, die sie aber nicht im Spiel klären wollten. “Das geht im Knien.”

“Du hattest mir vor längerer Zeit mal erzählt, was dich alles interessiert.”, leitete Sindra ein. “Darunter war: Du möchtest gern mal so tun, als wärest du ein vierbeiniges Tier. Eines, das zum Beispiel Menschen normalerweise töten oder ausnutzen. Und du meintest, du magst es, extrem bedroht zu werden.”

Rashs Körper reagierte bereits auf die Aussicht. Er fühlte sich plötzlich sehr weich und wabbelig an, mehr noch, als wenn Rash sich so etwas nur selbst vorstellte. Es war ein unheimliches Gefühl, das Rash aber gleichzeitig sehr mochte. Es war kein Gefühl, das in Rashs Genitalien hineinreichte. Darum ging es nicht. Rashs Erregung war eher eine unsexuelle, zumindest für den Begriff, den die meisten Personen von Sex hatten. Es war manchmal schwer zu vermitteln, was Kinks für Rash waren und Rash war umso glücklicher, dass Sindra sehr genau zuhörte und gern ausprobierte. Allerdings hatte Rash bei dem extremen Experiment, das sie nun andeutete, auch etwas Angst. “Das habe ich gesagt.”, bestätigte Rash trotzdem. “Ich würde das gern ausprobieren, wenn du möchtest.” Es gab ein Aus-Wort. Ein Wort, das zum Spielstop und zum Auflösen der Situation führte, wenn Rash es ausspräche. Das sollte an Sicherheit reichen.

“Ich habe dich noch nie ausgezogen.”, sagte Sindra als nächstes. “Wie stehst du dazu? Du hast es nie als Tabu angebracht.”

Warum würde Sindra Rash ausziehen wollen, wenn es darum ging, ein Tier zu spielen? Es machte Rash allerdings auch neugierig. Und Rash konnte nicht leugnen, das Gefühl von Sindras Fingern direkt an Rashs Hals oder Oberarmen zu mögen, sowohl wenn sie fast schmerzhaft zupackte, als auch, wenn sie zart – und bedrohlich – darüber strich. “Ich möchte meine Unterwäsche anbehalten.”, sagte Rash. Und verringerte die Einschränkung dann noch einmal: “Untenrum.”

Sindra lächelte. “Gibt es weitere Regeln oder Sicherheiten, die du gern neu hättest oder an die du erinnern möchtest?”

Rash dachte nur kurz nach. Der Gedanke hatte, seit Sindra um Auszeit gebeten hatte, in Rashs Unterbewusstsein schon gearbeitet. “Gummerlatech ist ein ziemlich langes Aus-Wort. Ich mag es, aber ich hätte gern auch ein kürzeres.”

“Ich habe mit einer anderen Person ein Farb-System eingeführt. Rot, wie Gefahr, wäre dann ein kurzes Äquivalent zu Gummerlatech.”, erklärte Sindra. “Grün hätte die Bedeutung, dass ich weitermachen darf, dass dir etwas gefällt. Und Gelb stünde für Auszeit, für das Absprechen von irgendetwas, ohne alles aufzulösen.”

Wozu würde Rash Grün brauchen, fragte Rash sich. Rash gefiel alles, oder Rash nutzte Aus-Wörter. Trotzdem nickte Rash. Vielleicht würde es sich im Laufe irgendeines zukünftigen Spiels ergeben. “Einverstanden.”, sagte Rash.

“Dann beende ich die Auszeit mit der Frage: Magst du Ziegen?” Sindra lächelte.

“Mäh?”, fragte Rash.

Sindras Lächeln wurde noch eine Spur breiter. “Dann haben wir nun zwei Ziegen an Bord.”, sagte sie. “Wobei die eine bitte in Frieden leben gelassen wird.”

Die Andeutung, dass Rash die andere Ziege wäre, rauschte durch Rashs Körper wie weiches Wasser. Sindra bemerkte es wohl und ließ nicht locker. Sie griff Rash am Kinn, nicht brutal, aber fest und ohne Spielraum für Rash, und schob es von ihren Knien weg, soweit, bis Rash Körperschwerpunkt eigentlich zu weit hinten lag und Rash für diese sehr unbequeme Haltung so viel Muskelkraft brauchte, dass Rash leicht zitterte.

Sindra schob ihren Stuhl nach hinten und rutschte davon herunter. Ihre Knie landeten links und rechts von Rashs Knien, aber Sindra gedachte nicht, sich viel kleiner zu machen. Ihr Körper war dicht vor Rashs, berührte Rash aber nicht, außer am Kinn. Mit der anderen Hand machte sie sich an Rashs Knopfleiste zu schaffen und es brauchte nicht lang, bis sie Rashs Hemd von den Schultern zog. Um Rash das Unterhemd auszuziehen, nutzte Sindra beide Hände.

Rash hätte halb damit gerechnet, dass Sindra Rash als nächstes die Hose öffnen würde, aber das war nicht der Fall. Stattdessen entknotete Sindra Rashs Halstuch, sodass Rashs Hals eine bessere Angriffsfläche bot. Ob die Handlung genau dafür gedacht war, wusste Rash nicht, aber die Vorstellung war gut.

“Du kennst Aga, nehme ich an?”, fragte Sindra.

“Mäh.”, antwortete Rash wieder.

Sindra lächelte. “Aga hatte, als sie zu uns kam, ein Halsband.”

In Rash zog sich bei diesen Worten alles zusammen. Angenehm zusammen. Rash atmete ein bisschen schneller. “Mäh?”

“Daran wurde Aga wohl zuvor festgebunden.”, fuhr Sindra fort. “Aga wollen wir nicht festbinden. Aber ich denke, du verstehst, dass wir dich festbinden müssen.”

Rash hätte ausgiebig genickt, wenn Rash keine Ziege gewesen wäre. Rash, die Ziege, die bedroht werden wollte, verstand das sehr gut. Rash hoffte, dass Sindra sich einfach darauf verlassen würde, was Rashs Gesichtsausdruck sagte, oder was sie ausgemacht hatten. Nicken gehörte nicht zum Spiel.

Sindra holte unter ihrem Hemd Agas Halsband hervor, bei dessen Anblick Rash sich noch ein wenig weicher fühlte. Das war fast die Grenze, bis zu der bei Rash dieses Gefühl je ausgereizt worden war. Das Halsband war wohl in der Schublade gewesen, mutmaßte Rash.

“Aga hat einen sehr viel dickeren Hals als du.”, stellte Sindra richtig fest. “Daher mussten wir das Halsband etwas auf deine Größe zurechtkürzen.”

Rashs Blick verweilte auf dem Halsband. Es hätte so in der Tat nicht mehr um Agas Hals gepasst. Deshalb hatte Sindra also bei ihrem letzten Spiel Rashs Hals so achtsam vermessen. Es war unauffällig gewesen, hätte auch einfach Teil des Spiels sein können, aber Rash war sehr aufmerksam. Rash hatte damit gerechnet, dass es irgendeine Bedeutung hatte, die über das letzte Spiel hinausging.

Sindra legte Rash das Halsband mit zarten Fingern an, während sie sagte: “Damit du uns nicht davonrennst, wenn wir dich kochen wollen.”

Rash blieb die Luft weg. Das war eine Bedrohung, die Rash so heftig spürte, wie Rash noch nie eine Bedrohung gefühlt hatte. Rash verlor Kontrolle über den eigenen Körper, der nun etwas zitterte und leicht schwankte.

Sindra überließ Rash einen Moment sich selbst, in dem sie die am Halsband befestigte Leine an einem am Boden verschraubten Schrank befestigte.

Es war ein sehr starkes Gefühl. Es stritt sich in Rash, ob Rash es ausschließlich gut fand. Es war vielleicht ein Teil davon kurz zu viel gewesen. Aber nun, nun lohnte es sich. Rash fühlte sich in das Gefühl hinein, gegessen zu werden. Gekocht zu werden. Es strömte durch Rashs Körper, machte ihn weich und das Sympathie-Gefühl, das Rash nicht so genau benennen konnte, verstärkte sich. Das Gefühl einer ausweglosen Situation, in der Rash mehr ein Objekt war, mit dem getan wurde, was andere wollten, bis hin zum völligen Ausnutzen von allem, was Rashs Körper bot.

Als nächstes breitete Sindra ein dünnes Laken neben Rash aus. Rash stieg der Duft nach Ziege in die Nase. Es war ein Laken, mit dem die Ziege manchmal abgetrocknet wurde, wenn es geregnet hatte. Rash tat es manchmal selbst. Das Halsband war vielleicht gewaschen worden, roch weniger intensiv.

Fast wie von selbst, ohne Aufforderung, krabbelte Rash auf allen Vieren auf das Laken und kniete sich dort hin. Sindra den Rücken zugewandt. Deshalb überraschte Rash vielleicht die Hand, die plötzlich Rashs Nacken packte und Rash, die Ziege, dieses Mal nach vorn drückte, bis Rash über den eigenen Knien lag. Ein Finger bohrte sich von unten in Rashs Kieferknochen und drehte den Kopf etwas zur Seite, sodass Rash in Sindras Gesicht blickte.

Einen Moment fühlte sich Rash, als wäre eine Spielpause gut, um Sindra Bescheid zu sagen, wie großartig dieses Spiel war. Aber Rash fühlte sich nicht imstande, es zu unterbrechen, nicht für ein Kompliment.

“Ich habe eine Marinade vorbereitet.”, sagte Sindra.

Sie ließ Rash los, aber Rash blieb in der Haltung knien, Sindras Gesicht beobachtend. Sindra holte ein Glas mit einer glibschigen Masse darin zum Vorschein. So gut Rash normalerweise aufpasste, wusste Rash nicht, woher jenes herkam. Vielleicht aus dem Schrank, als Sindra die Leine befestigt hatte.

Daraus, dass Rash es nicht mitbekommen hatte, schloss Rash, dass Rash wirklich in einem anderen Universum des Denkens gelandet war. Wo Rash wieder hinwollte.

Sindra öffnete das Glas und ein Geruch nach Minze und Gewürzen stieg Rash in die Nase. Der Geruch nach Janaszs Küche an Tagen, an denen Rash das Essen besonders mochte. Diesen Geruch damit zu assoziieren, dass Rash damit eingerieben und gegessen werden würde, holte das Universum von eben vollständig und stark zurück. Rash spürte Angst, spürte in die Angst hinein und Tränen schossen Rash in die Augen.

Das war eine natürliche Reaktion, aber eine, die Sindra bemerkte und dazu brachte, das Glas wieder zuzuschrauben. Sie blickte Rash besorgt an.

“Grün.”, sagte Rash.

Das hatte also bis zu so einem Moment gar nicht so lange gedauert. Sindra schraubte den Deckel langsam wieder auf. Sie wirkte nur leicht weniger besorgt. Sie rückte näher an Rash heran und platzierte eine Hand in Rashs Nacken, ohne Rashs Gesicht aus den Augen zu lassen. Aber der Druck wirkte weniger überzeugend als sonst. Ängstlicher. Sindra tauchte zwei Finger in die glibbrige Masse.

“Gelb.”, sagte Rash schweren Herzens.

Sindra hielt inne, ließ den Druck noch etwas nach, aber wie abgesprochen, löste sie die Situation nicht auf.

“Du wirkst unsicher auf mich, als ob du dich nicht mehr so wohl fühlst.”, sagte Rash. “Ich möchte erinnern, dass die Aus-Wörter auch für dich gelten.”

Sindra nickte. “Du hast recht.”, sagte sie. “Ich sehe dir meistens an, wenn wir spielen, wenn du genießt. Mir fällt das schwer, das etwas in deinem Blick zu finden, wenn du dabei weinst und dein Blick voll mit Horror ist. Wenn ich das so sagen darf.”

“Du darfst alles sagen.” Rash senkte den Blick ohne den Kopf zu bewegen. “Ich fühle den Horror. Aber ich möchte das. Ich mag das Gefühl. Bis eben war es das beste Spiel, dass ich mir je hätte erträumen können.”

“Bis ich deine Tränen fehlinterpretiert habe?”, fragte Sindra.

“Mach dich nicht selber runter.”, erwiderte Rash, – und ärgerte sich direkt über sich selbst, als Rash einfiel, dass Sindra oft solche Sätze eher sachlich und wertneutral meinte. “Ich meine: Wir haben noch nicht ausreichend gespielt, dass du dir sicher sein könntest, dass ich jederzeit im Stande bin, mich selbst zu schützen. Es ist verständlich, dass du da lieber ganz sicher sein willst.”

“Doch haben wir eigentlich.”, widersprach Sindra. “Ich hätte ganz sicher nicht dieses Spiel vorbereitet, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass du weißt, was du willst, und das auch während eines Spiels sagen würdest.”

“Warum hast du dann das Glas zugeschraubt, als ich anfing zu weinen?”, fragte Rash.

Sindra ließ nun doch die Hand von Rashs Rücken gleiten. “Ich habe dich noch nie weinen sehen.”

Das Universum war verflogen. Sindra hatte die Selbstsicherheit verloren, die sie gebraucht hätte, um Rash wieder da hineinzubringen. Es war nicht unmöglich, dass Sindra jene Selbstsicherheit wieder gewann. Aber viel wichtiger war eigentlich, dass Sindra sich wohlfühlte, und das tat sie nicht.

Rash richtete sich auf und nahm Sindras Hand in beide eigenen. “Ich würde für dich rot sagen, oder Gummerlatech, wenn du willst.”, sagte Rash sanft.

Der riesige Oberkörper der Kapitänin landete in Rashs Schoß. Vielleicht war es Erleichterung.

Rash strich ihr über den Rücken. “Dir braucht nichts leid zu tun.”, sagte Rash vorsichtshalber, falls Sindra auf solche Gedanken käme. “Auch, wenn du bei Spielen fast nur an die andere Seite denkst,” – Rash bezweifelte nicht, dass es auch auf Spiele zwischen ihr und anderen zutraf –, “ist es immer ein Spiel für alle Beteiligten. Du spielst Rollen aus. Du magst das Theater dabei. Und die Reaktionen. Aber wenn du dich darin nicht mehr wohl fühlst, weil du eine Rolle spielst, die du nicht magst, oder weil du die Reaktionen nicht mehr lesen kannst, die du so genießt, schuldest du niemandem, weiterzuspielen.”

Sindra richtete sich wieder auf und blickte Rash liebevoll ins Gesicht. Was auch schön war. Ihre großen Finger legten sich an Rashs Wangen und sie küsste Rash vorsichtig und trocken auf die Stirn. Auch nasse Küsse waren Tabu.

Wie Sindra es damit schaffte, Rash das Gefühl zu geben, doch wieder so etwas wie bedroht zu sein, wusste Rash nicht. Vielleicht, weil die Finger am Ende der Streichelbewegung unter Rashs Kinn landeten. Vielleicht, weil Sindra absichtlich eine etwas höhere Körperhaltung hatte, als nötig gewesen wäre. Manchmal waren es Nuancen, die es für Rash kippten. Vielleicht auch, weil diese Nuancen aus vorherigen Spielen eine entsprechende Bedeutung bekommen hatten. Rash atmete leicht zittrig ein. Absichtlich, nicht nur, weil es sich schön anfühlte, sondern auch, um Bescheid zu sagen. “Und dass es dir dabei so sehr um die Reaktionen geht, macht es so einfach, dir zu vertrauen und sich in einem Spiel mit dir fallen zu lassen.”, fügte Rash hinzu.

Sindra lächelte auf Rashs Stirn und nahm dann wieder etwas Abstand von derselben. “Ich weiß nicht, ob ich noch einmal abbrechen muss und ich bin dir sehr dankbar für die Pause.”, sagte sie. “Und für deine Worte. Das war eine wichtige Erinnerung.”

Rash nickte.

“Ich habe mir aber nicht von Janasz erklären lassen, wie ich Marinade herstelle, ohne sie dann auf dem Rücken meiner Ziege zu verteilen.”, fuhr sie fort.

Und da war es wieder. Das Gefühl von vorhin. Ein wenig weniger stark. Rash musste nicht weinen. Rash stellte sich vorsichtshalber nicht das Element daran vor, dass Rash dafür sterben müsste, gegessen zu werden.

“Wenn das für dich passt, würde ich dich auf dem Boden fixieren und deinen Oberkörper damit einreiben. Damit du für meine Zwecke gut riechst.”, schloss Sindra.

Rash nickte. Wie automatisch, ohne zu zögern.

Sindra fing auf dem Rücken an, kniete dabei vor Rashs Kopf, selbigen auf die Seite gedreht, mit einer Hand in ihrem Schoß fixiert. Fest, sodass Rash ihn nicht bewegen konnte. Sie beobachtete das Gesicht, den wohl weggetretenen Gesichtsausdruck, während ihre andere Hand die glibbrige, kalte, und wohlriechende Masse auf Rashs Rücken verteilte. Ein Geruch, der so sehr gutes Essen assoziierte. Auf eine Weise, auf die sich Rash genau so geliebt fühlte, wie es Rashs Kink war: Wie etwas, das benutzt würde, oder gegessen, wie eine wirklich gute Speise.

Rashs Körper wurde weich und entspannte sich. Rashs Atem ging regelmäßig, aber etwas schneller. Rash schloss die Augen dabei und ließ sich fallen.

Sindra tat die Arbeit gründlich und genussvoll, achtete dabei darauf, dass die Marinade gleichmäßig und schön über den ganzen Rücken verteilt war. Etwas in der Marinade kühlte und wärmte anschließend, durchblutete den Rücken, sodass er sich noch verletzlicher anfühlte.

Schließlich drehte Sindra Rash, die Ziege, auf den Rücken. Das Laken roch nach Ziege und würde bald auch nach Marinade riechen. Vielleicht sollte Rash heute Nacht irgendwo an Deck in einer Ecke schlafen, wo der Geruch andere nicht störte, und die Decke mitnehmen. Dann käme das Schamgefühl hinzu: Was, wenn Leute es mitbekämen und sich ihre Gedanken machen würden. Das war auch etwas, das Rash prinzipiell gefiel. Solange sich niemand gestört fühlte.

Rash wurde aus den Gedanken gerissen, als Rash Sindras Hand auf der nackten Haut auf dem Brustbein spürte. Sindra hatte Rash dort noch nie so angefasst. Und Rash schmolz, den Kopf in Sindras Schoß in ihre eine Ellenbeuge eingeklemmt, dahin, als die andere Hand die Marinade auch auf Brust und Bauch verteilte. Sindras Blick wirkte dabei konzentriert und entspannt. Als würde Sindra wirklich eher etwas und nicht eine Person marinieren, und hätte Freude daran, die Arbeit gründlich zu tun.

Anschließend ließ Sindra Rash los, bettete Rash zartfühlend auf das Ziegenlaken und wickelte Rash darin ein.

“Spiel-Ende.”, sagte sie sanft. “Wie fühlst du dich?”

Rash rollte sich auf den bereitgelegten Arm, arbeitete einen eigenen aus dem Paket, das Rash war, und streichelte über Sindras Wange. Rash lächelte. “Entspannt.”, sagte Rash. “Das war sehr gut alles. Ich danke dir.”

“Ich danke dir!” Sindra betonte das Pronomen. Lächelte dabei. Und ihr Blick verriet, dass sie Rash sehr lieb hatte.

Sindra war eine Person voller Liebe. Liebe, die stets irgendwohin musste. Deshalb spielte Sindra. Nicht nur in kinky Spielen, sondern eigentlich permanent. Beobachtete Leute, fand heraus, was sie brauchten, was sie liebten, und erzeugte durch Performance die Atmosphäre, die gerade dafür notwendig war. Sofern sie konnte.

Leider sahen das nicht viele. Aber Rash sah es. Rash wünschte sich so sehr, Sindra beschützen zu können.