Rash schreibt die Nachrichten, die von Bord gehen. Rash hat außerdem eine gute Charakterkenntnis und ist sowohl mit Sindra als auch mit Amira in einer Beziehung.

Content Notes:

Trauma, Shutdown?, Albträume, Gewalt, Selbstverletzendes Verhalten, Gaslighting.


Trauma und Träume

Rash

Es war wirklich nicht alles gut. Irgendwo da draußen fuhr noch ein Segelboot mit einem Assassinan, so der letzte Stand. Also, besagte Person fuhr wohl nicht mehr dort, aber war vermutlich nicht minder hinter ihnen her.

Dann waren da noch die möglichen Verhandlungen mit Zarin Katjenka. Sie waren sich selten so uneins gewesen. Eine Uneinigkeit nicht nur zwischen den Crewmitgliedern, sondern eine, die auch viele Crewmitglieder mit sich selber hatten. Aber es gab keinen sinnlosen Zank, eher eine überlegte Debatte, die gelegentlich unterbrochen wurde, wenn Personen eine Pause davon brauchten.

Die Zarin hätte zugesagt, – und vielleicht könnten sie die Verhandlung wieder dahin bringen, dass sie es noch einmal tun würde –, für die nächsten sechs Jahre ihr Ansinnen, Grenlannd zu erforschen, ruhen zu lassen, unter der Bedingung, dass die Maare für sie eine Seekarte erstellten und etwas über ihre Schiffsbautechniken preisgaben, sowie ihre Beute, die sie von den anderen Forschungsschiffen erlangten, teilten. Sie würden dafür mit Proviant versorgt werden, wenn Knappheit da war, was vor allem zum Ende des Winters in den letzten vier Jahren ein Problem gewesen war. Und sie hätten im Hafen von Mizugrad für lau liegen dürfen.

Was die Zarin mit Vorräten anderer Forschungsschiffe wollte, war nicht ganz klar. Sie hatten es nicht herausfinden können in der kurzen Zeit. Ob sie einfach mal kulinarische Ausflüge in andere Kulturen machen wollte, oder ob sie die Maare gebeten hätte, auch anderes als Vorräte zu stehlen, wussten sie nicht.

Sie waren sich eigentlich relativ einig, dass sie den Vertrag nicht wirklich eingehen wollten. Zumal es auch fraglich war, wie sehr sie in Mizugrad nach ihrem Sabotageakt noch willkommen wären. Immerhin waren es Lecks, die einigermaßen leicht flickbar waren. Bisschen schwierig vielleicht für ein Volk ohne große Taucherfahrung, trotzdem machbar.

Aber dann war da das Druckmittel: Die Zarin wusste um ihre Methode, wie sie Schiffe ausraubten. Und sie konnte das Wissen teuer verkaufen. Eigentlich war es nun an ihnen, ein Angebot zu machen, das die Zarin ihnen gewogen stimmen würde.

Rash fiel es schwer darüber nachzudenken.

Rash lag in Kamiras Raum auf dem Rücken, der Oberkörper gut abgepolstert etwas erhöht und Sindras Kopf auf dem Bauch. Das endlos lange Haar der Kapitänin war ordentlich um sie herumdrappiert. Das hatte Marah getan, weil Sindra das Gefühl mochte und entspannte, wenn Marah ihr Haar sortierte. Im Moment reagierte sie gar nicht. Das hatte sie öfter, seit es Gelegenheit dafür gab, weil sie weit genug weg von der Küste waren. Es war Herbst. Es wurden derzeit keine Forschungsschiffe losgeschickt. Sie lagen vor Anker vor den Inseln mit den Küchengärten der Nixen, wo sie für den Winter geerntet hatten. Es war der Ort, an dem damals Amira an Bord gelangt war. Jentel und Amira wachten hier besonders intensiv, um zu vermeiden, dass eventuelle weitere Assasinpersonen dasselbe tun könnten. Etwa die eine, die für die Morde auf der Schattenscholle verantwortlich gewesen war und vielleicht da draußen noch irgendwo nach ihnen suchte.

Rash fühlte den eigenen Körper bei dem Gedanken an die Herzperson wärmer werden. Aber Amira war gerade nicht hier unten. Kamira hatte Marah und Sindra den Raum für ein paar Stunden überlassen, und Marah hatte Rash gebeten, sie zu begleiten.

Sie gingen alle verschieden mit ihren Traumata um. Marah hatte eine Menge geflucht, manchmal geweint, und viel mit Kamira gesprochen. Kamira kannte den Speziesismus und Rassismus, der Marah widerfahren war, selbst, und konnte sich gut um sie kümmern.

Sindras Trauma kannte höchstens Jentel ein wenig, aber die beiden sprachen nicht so oft miteinander. Sindra hatte Albträume. Damit konnten sie noch arbeiten. Aber sie versank auch viel in Schweigen, in Zustände, in denen sie überhaupt nicht kommunizierte. In so einem war sie nun seit gefühlt einer Stunde. Rash strich ihr etwas ratlos über den Kopf. Marah war mit dem Haaresortieren fertig und legte sich neben sie.

“Warum mögt ihr mich?”, fragte Sindra.

Marah fädelte ihre Arme zwischen Sindras Kopf und Rashs Körper hindurch und umarmte Sindra. Küsste sie auf die Stirn. “Du bist sehr gut.”, sagte sie.

“Bist du.”, bestätigte Rash.

Ob Sindra nun bereit wäre, zu reden? Vielleicht hatte Marah Rash auch nicht ohne Grund gefragt, dabei zu sein.

“Du fühlst genau richtig.”, fügte Rash hinzu. Rash ahnte, worum es ging.

Sindra schüttelte den Kopf. Ihre Nase drückte sich dabei in Rashs Bauch.

“Doch.”, widersprach Rash.

“Ich hasse die Zarin so, so sehr!”, rief Marah aus. “So inbrünstig! Ich habe dafür gar keinen Ausdruck! Das war so schlimm, was sie dir angetan hat.”

“Dir.”, korrigierte Sindra. “Sie hat vor allem dich grausam behandelt.”

“Ja, Sindra, das hat sie.”, sagte Marah. Nun wieder erstaunlich ruhig. “Darüber haben wir schon gesprochen. Mehrfach. Nun hast du endlich mal den Mund aufgemacht. Nun bist du dran. Wir kümmern uns jetzt um dich.”

“Ich kann nicht gut über mich reden.”, sagte Sindra.

“Ich weiß.”, sagte Rash. “Du musst auch nicht. Aber ich glaube, du hast deshalb etwas gesagt, weil du jetzt ein bisschen darüber reden möchtest und weil du von uns in all den Punkten, in denen du gerade zweifelst, hören musst, dass du nicht das Problem bist. Und das ist in Ordnung. Dafür ist Raum da. Wenn du ihn willst. Aber du musst nicht.”

“Ach, ihr.”, seufzte Sindra. Aber sagte dann lange nichts mehr.

Bevor sie wieder in das grausame Schweigen verfallen konnte, – zumindest hatte Rash das Gefühl, dass sie darin von grausamen Gedanken und Emotionen beherrscht wurde –, fügte Rash hinzu: “Ich weiß, was passiert ist. Ich war teils dabei, den Rest weiß ich von Marah. Ich kann auch versuchen, dich dadurch zu navigieren. Ich kenne dich ein bisschen und kann mir vorstellen, an welchen Stellen es dich erwischt hat.”

Wieder schwieg Sindra lange. Dieses Mal unterbrach Rash das Schweigen nicht. Irgendetwas an Sindra fühlte sich leichter an. “Ich komme mir so albern vor. Es ist so unsinnig.”, sagte sie schließlich. “Bitte hilf mir.”

Während Sindras Stimme vielleicht etwas schwach, aber immer noch ruhig und sachlich klang, zeigte sich Marahs Mitfühlen umso deutlicher. “Ich liebe dich.”, flüsterte sie, als ihr die Tränen kamen.

Rash hätte ihr auch einen Arm angeboten, aber Sindra war ziemlich groß und brauchte das gerade dringender.

“Und ich dich?”, fragte Sindra.

Es tat so weh. So, so weh. Rash versuchte die innere Wut herunterzukämpfen. “Selbst die Zarin hat am Ende gesehen, wie sehr du sie liebst.”, sagte Rash. “Als du sie aufgefangen hast, weggerannt bist mit ihr, als du die Dinge getan hast, die sinnvoll waren.”

“War das nicht berechnet?”, fragte Sindra. “Bin ich nicht eher ein gefühlloses Monster, dass irgendwo in meinem Kopf als Spielregel festgelegt hat, dass ich alles daran setzen muss, Marah zu helfen? Und dann trotzdem allein gescheitert wäre, weil ich nicht geweint habe? Oder geschrien? Wieso kann ich nicht schreien?”

“Hast du denn nichts gefühlt?”, fragte Rash. “Das wäre auch in Ordnung, aber abhängig davon erkläre ich nun verschiedene Dinge.”

“Erklär sie beide, wenn du magst.”, bat Sindra. Sie drehte den Kopf auf die Seite, sodass sie Marah anblickte. “Doch, ich habe mich schrecklich gefühlt. Und ich habe gefühlt, dass ich dich sehr liebe. Aber ich musste dann denken, dass das nicht stimmt, weil ich sonst Dinge wie schreien können müsste.”

Marah legte eine Hand an Sindras Wange. “Dann kannst du eben nicht schreien.”, sagte sie eindringlich. “Ich zweifele nicht ein bisschen daran, dass du mich liebst.”

“Warum kann ich nicht schreien?”, fragte Sindra.

Rash versuchte die Gewaltfantasien gegen die Zarin unter Kontrolle zu bringen. Dieses Mal musste Rash einige Male tief durchatmen, bis Rash wieder in der Lage war, brauchbar ruhig zu sprechen. “Warum du es nicht kannst, weiß ich nicht.”, gab Rash zu. “Aber dass du nicht genügend lieben oder anderweitig fühlen würdest, ist nicht der Grund. Du kannst andersherum sehr sicher sein, dass du es wirklich nicht kannst, wenn du diese zielführende Sache in so einer Situation nicht hinbekommst. Und es ist absolut grausam, was die Zarin da getan hat.” Rash war doch lauter geworden.

Plötzlich musste Rash grinsen. Amira hatte ihr Geschwister als Feuer bezeichnet, als wütend an den richtigen Stellen. Und hatte gesagt, dass Rash dem Geschwister in dem Punkt vielleicht ein bisschen ähnelte. Und doch wieder ganz anders war. “Das andere Schlimme ist, dass durch den Fokus auf Schreien als Ausdruck einer bestimmten Emotion die Zarin diese beiden Dinge verknüpft hat. Das Schreien mit der Emotion. Und weil du dich um die Frage geschert hast, warum du nicht schreien kannst, wofür die Gründe ganz woanders liegen, hast du keine Kapazitäten mehr gehabt, zu analysieren, dass die Verknüpfung selbst schon Unfug ist.”

“Großer Unfug.”, stimmte Marah zu. “Ich weiß, dass du ganz schön starke Gefühle hast. Und ja, auch ich musste bei dir neu lernen, sie zu lesen. Du drückst sie eben anders aus. Aber du kannst doch auch diese Logik-Sache: Wer profitiert davon, wenn wir von konstruierten Situationen wie dieser Erpressung durch die Zarin mal absehen, dass du Gefühle so ausdrückst, wie alle anderen?”

“Die ganze Welt.”, antwortete Sindra matt. “Wir sprechen an Bord alle Kazdulan. Wir sprechen auch mal was anderes, aber wir profitieren davon, dass wir uns auf eine Bordsprache geeinigt haben. Und ich spreche die Emotionssprache der Mehrheit nicht.”

Rash senkte die Lider und streichelte über Sindras Haar. Leider hatte Sindra da zumindest teilweise recht. Rash glaubte nicht, dass die ganze Welt davon profitierte, aber es würde Personen in Sindras Umgebung leichter fallen, sie von Anfang an zu verstehen, wenn Sindra diese Ausdrucksweise beherrschen würde. “Es ist so ein Unsinn.”, sagte Rash. “Ich verstehe dich. Du hast auch irgendwo untergründig recht. Aber es ist hier bei den Emotionen was anderes als bei Kazdulan oder einer gemeinsamen Sprache. Denn, auch dafür hast du Kazdulan. Du kannst auf Kazdulan sagen: Ich bin gerade sehr wütend. Und wenn Leute dir das dann nicht glauben, weil du das in einer Art vorgebracht hast, die sachlich für die anderen klingt, dann ist das deren Ignoranz und nicht dein Fehler. Dann hast du von deiner Seite alles fürs Verständnis gegeben. Du bist nicht das Problem.”

Sindra drehte den Kopf wieder mit der Nase zu Rashs Bauch und drückte das Gesicht hinein. Rash strich ihr weiter über den Kopf. “Ich liebe dich auch, weißt du das eigentlich?”, sagte Rash, und dann kurz darauf: “Vielleicht nicht ganz so doll drücken, ja?”

Sindra ließ sofort nach. “Es tut mir leid.”

“Braucht es nicht. Ich sage, wie immer, rechtzeitig Bescheid.”, beruhigte Rash.

“Du hast nun den Zweig mit Gefühlen erklärt, glaube ich.”, lenkte Sindra das Gespräch zurück auf das Thema. Dafür, dass sie vorhin nicht hatte darüber reden mögen, lief es jetzt ganz gut. “Ich habe aber auch bestimmte Emotionen gar nicht. Trauer zum Beispiel. Und Wut auch sehr abgeschwächt. Was, wenn ich nicht lieben könnte, wäre das schlimm?”

Rash schüttelte den Kopf. “Es besteht von keiner Seite das Recht oder ein Grund oder sonst etwas, dich dazu unter Druck zu setzen, zu lieben, oder dich dafür abzuwerten, wenn du nicht lieben könntest.”, sagte Rash. “Oder auch nur, dich dafür gruselig zu finden.”

“Das!”, fiel Marah wieder ins Gespräch ein. “Ich weiß noch nicht, worauf du genau hinauswillst, aber das fand ich so ekelhaft. Dass die Zarin sich gegruselt hat, oder dass Wörter wie Monster entstehen, weil eine Person Liebe nicht so zeigt wie erwartet. Das ist so widerlich schlimm!”

Marah gab noch einige grummelnde Geräusche von sich, die Rash abwartete, bis Rash fortfuhr: “Angenommen, du hättest deine Ethik, die besagte, du möchtest, dass es Personen gut geht. Angenommen, du hättest sie wie Spielregeln erlernt, aber würdest damit keine Gefühle verbinden, außer vielleicht eine gewisse Ordnungsliebe, sodass du zuverlässig bei diesen Regeln bleibst.”, leitete Rash ein. “Wo wäre das Problem? Wieso sollte das irgendjemandem das Recht geben, an dir herumzuexperimentieren, ob du nicht doch irgendwie fühlst oder dich etwas stört, soweit gehend, dass dir vorgeschlagen wird, eine Person zu sezieren, die dir wichtig ist? Ob dein Grund dafür, dass das weh tut, nun Liebe ist oder nicht.”

Marah schluckte schwer und Tränen schossen in ihre Augen. Sie bekam für ein paar Momente keine Luft.

Rash sah sie besorgt an, ließ Sindras Haar los und reichte Marah die Hand. “Scheiße. Das war unbedacht von mir.”, sagte Rash. “Das hat Übles ausgelöst bei dir. Das hätte mir klar sein sollen.”

Marah griff die Hand, aber schüttelte den Kopf. “Ja, aber.”, sagte sie leise. “Es war so schlimm, insgesamt, auf so vielen Ebenen, und es ist wichtig, dass wir das hier besprechen.” Marah holte tief Luft. “In dem Moment habe ich die Aggression und Abwertung darin, die gegen mich ging, nicht so sehr gespürt, tatsächlich. Später schon, und es ist nicht das erste Mal, dass ich mit so einer”, Marah zögerte, “Abwertung ist ein viel zu schwaches Wort dafür. Jedenfalls dass ich dieser widerlichen Einstellung begegnet wäre, und es ist schlimm. Aber hier wurde es als Druckmittel für Sindra benutzt, das ist eine andere Ebene von Grausamkeit, die hinzukommt.”

Sindra nickte. “Das ist in meinem Kopf immer der Moment, in dem alles blank in mir wird, wenn ich versuche, die Situation zu reflektieren. Ich weiß nicht, wie ich in der Situation überhaupt noch sprechen gekonnt habe. Vielleicht wegen des Bluts. Manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken, dass ich mich vielleicht verletzen sollte, um aus dieser Starre wieder herauszukommen.”

“Soll ich dich sehr fest in den Arm nehmen?”, fragte Rash.

“Ja bitte. Ihr beide.”, sagte Sindra leise.

Rash tat es. Und lächelte. Das klappte doch ganz brauchbar heute mit dem Äußern von Bedürfnissen. Marah robbte näher heran und schloss die kleineren Arme wieder um Sindras Kopf.

“Ich habe dich eigentlich ganz schön bewundert, weil du alles danach so gut in Worte hast fassen können, was in der Situation schlimm war.”, sagte Marah.

Rash stimmte zu. Das war sehr analytisch gewesen.

“Ich erinnere mich nicht mehr genau.”, sagte Sindra. “Aber gefühlt bringe ich das Problem nie genug auf den Punkt. Ich wollte überzeugen, die Zarin und mich, davon, dass ich nicht das Problem bin. Wie ihr sagt. Aber ich konnte das nicht. Also fange ich an zu glauben, dass ich es bin.”

“Du bist nicht das Problem.”, wiederholte Rash leise.

“Ich versuche es immer wieder in meinem Kopf zu argumentieren, aber ich schaffe es nie in wenigen Zeilen, und die Gegenseite gewinnt immer.”, fügte Sindra hinzu. “Im Moment geht es. Darf ich wieder mit euch reden, wenn ich nicht mehr gegen sie ankomme?”

“Immer.”, lud Rash ein. “Ich würde gern etwas zu vorhin ergänzen, mit den Sprachen.”

“Gern.”, sagte Sindra.

“Du hast unserer aller Sprachen erlernt.”, leitete Rash ein. “Weil sie zu uns gehören, weil du es respektvoll fandest. Nun gut, du hast auch ein Sprachtalent und kannst so etwas schneller als andere. Aber du sagst auch, dass du davon profitierst, Sprachen zu lernen.”

“Willst du darauf hinaus, dass andere davon profitieren würden, mich zu verstehen? Meine Emotionssprache?”, fragte Sindra.

“Ja, auf jeden Fall.”, stimmte Rash zu. “Genau das. Nicht zuletzt, weil wir dann Dinge hinterfragen, die wir noch nie hinterfragt haben, die uns helfen. Durch dich lernen Personen ganz viel über sich selbst.”

“Aber würde ich nicht auch davon profitieren, die Emotionssprache der anderen zu erlernen?”, fragte Sindra.

Rash lächelte. “Als ob du es nicht probieren würdest.”, sagte Rash. “Genauso, wie du keiner Person böse bist, die das mit einer neuen Sprache nicht so schnell oder sogar gar nicht hinbekommt, solltest du dir selbst nicht böse sein, dass du es nicht kannst. Das ist in Ordnung so. Du musst nicht alles lernen können.”

Sindra nickte. “Danke.”, sagte sie. “Ich fühle mich nun besser. Danke, dass ihr da seid.”

“Noch etwas.”, sagte Marah. “Du bist nicht mehr bei der Zarin und in der Welt da draußen mit lauter fremden Personen, die sich damit Arbeit machen, Personen, die irgendwie nicht in ihr Konzept von gleich passen, oder die sie ausbeuten können, abzuwerten. Du bist bei uns, in der Flotte der Maare. Wir haben dich kennengelernt. Wir haben dich lieb, wie du bist. Du gehörst genau hier her. Wir wollen keine andere Sindra.”